Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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redbeansandrice

gypsy-tail-windAlso ausgerechnet im Land, wo Barzahlung fast nicht mehr geht, kannst Du auf dem (Deutschen, versteh ich das richtig?) Amt nicht mit Karte bezahlen? Ich sollte ja – unter dem Eindruck der letzten 12 Monate DRINGENDST – meinen vor einigen Jahren abgelaufenen Australischen Pass verlängern, aber dazu müsste ich noch Genf aufs Konsulat oder sowas und das ist mir gerade gar nicht geheuer. Aber meine letzten Ausweise habe ich hier in Zürich mit Karte bezahlt

genau, EC Karte geht nicht, das steht auf der homepage rauf und runter, weils keiner glauben will… Kreditkarte geht im Prinzip, aber aus technischen Gruenden bis auf weiteres leider nicht, und ja, Bargeld bitte abgezaehlt, aber was weiss ich denn ob die 5 Euro Fax- und Telefonauslagen, die 9 Euro Portokosten oder die 12 Euro fuer nachtraegliche Ergaenzungen in meinem Fall noetig sind… und nein, ich habe dieses Jahr noch kein Bargeld verwendet… letzte Woche fiel mir auf, dass ich keine Meldebestaetigung hab und die Logindaten bei der Stadt irgendwo verloren… in Deutschland waere das der Todesstoss fuer einen neuen Perso in dieser Jahreshaelfte gewesen… hier ruft man da an, klar sprechen die Englisch (ist mir am Telefon lieber), und willst du vor oder nach der Mittagspause vorbeikommen? Das Meldeamt liegt uebrigens gegenueber von diesem [sehr guten] tuerkischen Restaurant, du musst dich einfach links halten … mit 20 Euro war die Meldebestaetigung nicht billig – aber dafuer hatte wenigstens jeder die richtige Einstellung: wir verkaufen hier einen vergleichsweise dusseligen Zettel fuer gutes Geld – da muss wenigstens der Service stimmen… und klar konnte man das mit EC Karte bezahlen… :)

20€ nicht billig? Ich glaub meine jährliche Aufenthaltsbescheinigung für Zürich kostete 120 (bevor ich den Wohnsitz verlegt hatte). Tja … jedenfalls gutes Gelingen morgen!

Finde diese Behördengänge – denen ja auch für unsereins immer etwas potentiell Unangenehmes anhängt – immer eine gute Erinnerung, um mal wieder an den so schön verdrängen systemischen Rassismus zu denken (den ich bei den erwähnten Gängen auch schon in Echt erleben musste – die sitzen da ja oft lebenslang hinterm Schalter und haben bereits oder entwickeln dabei gerne mal ein Machtproblem, und wenn dann eine junge Ausländerin mit dem Kinderwagen und schreiendem Kleinkind und ohne Deutschkenntnisse aufkreuzt … nicht schön, leider. Das krassseste fand ich jeweils, was man da alles so überhören kann an Lebensgeschichten und Schicksalen, weil da sassen halt drei oder vier Leute im selben Raum an Schaltern, die nur Tische mit so Stellwändchen (fast wieder Plexiglas-BS, den wir heute überall sehen #AerosolFicktDeinPlexiglas) waren, zwei Meter Abstand … glaub dieses „Kreisbüro“ ist inzwischen für solche Gänge geschlossen, im Stadthaus (also dem zentralen Ort, wo ich inzwischen auch beruflich hie und da hin muss, sind die Zustände sehr viel besser als sie hier im Viertel waren).

Hier läuft jetzt das hier, die jüngste geschlossene OJCCD-Lücke:

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