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redbeansandrice
wg discogs, ich glaub das war immer schon so also: „Eddie Costa Trio“ stand nie bei Eddie Costa unter leader… ob dieses kleine „featuring …“ jetzt ein echter Co-Leader Credit ist … zumal er auf der Originalausgabe noch nicht zu sehen ist, sondern nur bei manchen Ausgaben… im Grunde kann man im Jazz bei discogs nur die credits Listen brauchen…
Nein, sowas sind eben nach meiner Meingung keine echten Co-Leader credits (während das „Eddie Costa Trio“ eben ein voller Leader-Credit wäre und daher in die Masterliste gehörte).
Die Credtis-Listen sind halt so furchtbar unübersichtlich – und wenn dann noch falsche Releases als Master geführt werden, tauchen die Alben auch in falschen Reihenfolge auf …
redbeansandrice
ich hoer das gerade zum ersten Mal, stream der Freshsound Doppelcd, ist echt ganz huebsch (was zu erwarten war) und vielleicht sogar ein bisschen besser als das…
Das hatte ich mir schon gedacht – und diese DoCD auch schon lange im Auge … die zwei Sony-Alben (Columbia und Epic) gab’s in Japan vor ein paar Jahren wieder, eins ist noch zu kriegen („Nature of Things“), das andere („Message from Hambro“) vergriffen. Ich habe die nie gekauft, weil Freshsound mit den Savoy-Sessions und den Stücken aus Warschau hier schon etwas attraktiver ist …
Es läuft bei mir:
Buddy De Franco war hier ja vor ein paar Wochen auch bei anderen im Player bzw. Stream … die CD kaufte ich letztes Jahr mal, und wie bei Goodman gestern dachte ich auch hier wieder: progressive Jazz gab’s natürlich schon vor Kenton … hier v.a. „A Bird in Igor’s Yard“, George Russells Versuch, die Sprachen von Parker und Stravinsky zusammenzuführen. Ganz reibungslos verläuft das nicht, auch De Franco greift hier mal bei einem Ton daneben – und 1951 im Interview mit Down Beat sagte er gemäss dem CD-Booklet: „That was one attempt at pioneering I never should have made.“ Etwas harsch, denn interessant ist das irgendwie schon. Aber die folgenden Session für Capitol und danach sechs für MGM sind schon deutlich entspannter. Bei der zweiten Capitol-Session, jetzt in kleiner Besetzung, fehlt im Line-Up Jimmy Raney, dabei ist der noch vor Teddy Charles der wichtigste Mann neben dem Leader (die anderen sind Harvey Leonard, Bob Carter und Max Roach). Dann folgen vier Sessions mit Big Band für MGM, die ganz grossen Namen fehlen hier (bei der Capitol-Session waren u.a. Lee Konitz, Al Cohn und Serge Chaloff dabei, aber es soliert nur der Leader, war auch sein Debut). Bernie Glow, Chauncey Welsch, Billy Byers, Gene Quill, Buddy Arnold und Danny Bank sind wohl die bekanntesten Namen, auf der ersten ist Raney an der Gitarre noch dabei, auf der letzten der Gitarrist Sam Herman, der später auch mal bei Thad Jones/Mel Lewis war, und die Dave Lambert Singers. Die zwei Combo-Sessions am Ende sind dann wieder mit Jimmy Raney, zudem Kenny Drew, Teddy Kotick und Art Taylor (Februar und März 1952 für MGM). Leider bricht die CD dann ab – von der Combo gab es bei den Sessions acht Stücke, von denen nur sechs zu hören sind, danach gab es weitere acht, vermutlich mit Drew und zudem Curly Russell und Art Blakey (weshalb die bei Bruynickx unter „BDF Trio“ laufen, weiss ich auch nicht). 1953 wechselte DeFranco dann zu Verve bzw. damals noch Norgan, da gab es immerhin von „Mr. Clarinet“ (mit Drew, Milt Hinton und Blakey) mal ein Reissue … die darauf folgende Combo mit Sonny Clark, Gene Wright und Bobby White wurde mal wieder nur von Mosaic Records gewürdigt, ansonsten muss man sich bei Definitive, Lonehill usw. behelfen und kann natürlich nicht mit kohärenten Reissues bzw. einem Programm rechnen – und davon habe ich auch mehr da, als mir lieb ist („The Buddy De Franco Wailers“, „Generalissimo + Live Date!“ und die zwei Volumen – drei CDs – mit den Plays Goodman/Artie Shaw Sessions).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba