Re: Blumfeld – Jenseits von Jedem

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kritikersliebling

Registriert seit: 08.07.2002

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MikkoEigentlich wollte ich mich ja nie zu Blumfeld äussern. Aber man soll nie niemals sagen.

Das ist in allen Belangen eine meistens weise Entscheidung, wenn man weiß um was es geht.

Früher haben Blumfeld verkopfte, sperrige independent Musik gemacht. Es gab immer Leute, die das ganz toll fanden. Ich aber hab es nie verstanden, warum man moderne Lyrik, die in germanistischen Proseminaren ganz gut aufgehoben ist, auch noch vertonen muss.

Ich mit Verlaub auch nicht, aber ich sehe das auch etwas anders.

Seit einiger Zeit machen Blumfeld moderne Schlagermusik, die trotzdem nicht wirklich Schlagermusik ist. Die Texte sind nach wie vor eher was für’s Proseminar und die Musik könnte von der Münchener Freiheit sein.

Gut, dass ich Deine Ohren in dem Fall nicht habe.

Die Münchener Freiheit hat übrigens ein paar ganz hervorragende deutsche Popsingles gemacht, die ohne Weiteres den Vergleich mit den Beach Boys oder Beatles erlauben.

Ich würde den Satz ohne „hervorragende“ schreiben und meine Abneigung zur Beach-Boys-Religion einfließen lassen.

Etwas zu dem Blumfeld wohl nie in der Lage sein werden, weil sie nicht begriffen haben, was Pop wirklich ist. Dabei sind das durchaus sympathische intelligente Menschen. Schade dass sie so grausame Platten machen.

Und andere nennen diese Art der Musik ästethisch. Oder auch Eß-Stehtisch.

Das ist so ähnlich wie bei ihren Berliner Kollegen von Surrogat. Die machen Musik, die so tut als sei sie AC/DC und dabei so überhaupt keine Eier hat und so gar nicht rockt.
So tun Blumfeld so als spielten sie Pop. Leider stehen ihnen Jochen Diestelmeiers Texte dabei ständig im Wege.

Naja, wenn man es denn wirklich überhaupt nicht mag… aber daran hat doch die Band nicht schuld.

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Das fiel mir ein als ich ausstieg.