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So, nach dem Abstecher über die Mingus-Session mit Maini bin ich jetzt bei der halben Stunde Live-Musik mit Zoot Sims, Jack Sheldon, Kenny Drew, dem von Art Pepper bekannten Drummer Gary Frommer und dem mir unbekannten Bassisten Bob Bertaux. Aufnahmequalität ist okay (viel ausgeglichener als z.B. die Gray/Hawes-Aufnahme von vier Jahren zuvor), aber auch eindeutig aus dem Publikum aufgenommen (es gibt dauerndes Gequatsche, das mich vor Ort wahnsinnig gemacht hätte, bin da schon ziemlich bei Mingus) – und die Atmosphäre wirkt schon recht gut, zumindest die beiden Saxer und Drew gehen konzentriert zur Sache. Liegt wohl auch an den Temperamenten von Maini und Sims, die soweit ich weiss eigentlich immer bereit waren, alles zu geben.
Bruyninckx sagt übrigens, die Bird’s Eyes-CD sei die erste (damals einzige) Veröffentlichung dieser Session.
Auf der vierten CD des Lonehill-Sets sind dann zwei Sessions wirklich interessant. Davor gibt es die A-Seite (Titelstück/Suite) von Jack Montroses „Blues and Vanilla“:
Dann folgen zwei Tracks, die auch am Ende der lohnenswerten Med Flory-Compilation von Fresh Sound zu finden sind – und dann wie wirklich interessanten Sachen. Die erste ist der 1962er Auftritt von „Frankly Jazz“ mit Shorty Rogers & His Giants, neben Maini noch Pete Jolly, Max Bennett und Mel Lewis:
Den Abschluss macht dann eine Session, gemäss Bruyninck erstmals von Fresh Sound veröffentlicht, vom November 1962 mit Victor Feldman, Lou Levy, Buddy Clark, Mel Lewis, sowie auf einem Stück (von dem zwei Takes zu hören sind) Richie Kamuca. Vier Stücke, von zweien gibt es zwei Takes, insgesamt ca. 30 Minuten Musik und Mainis letzte Aufnahmen (soweit ich weiss, die Sessions mit der Big Band von Terry Gibbs sind 1961 auch schon zu Ende):
In der Bruyninckx-Kurzbio steht als letzter Satz (ca. ein Viertel des ganzen Textes) lapidar: „He was a good player in the Charlie Parker tradition until the day he was having a russian roulette game with some friends. He put the muzzle of the revolver to his head and pulled the trigger. He had bad luck and died the same evening.“
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