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redbeansandrice
Pony Poindexter – Pony’s Express
noch eins von der Geburtstagsliste, lief hier neulich erst bei gypsy, oder? Man muss sich als Saxophonist jedenfalls ziemlich gut finden, um auf dem eigenen Debut den Vergleich mit Eric Dolphy, Gene Quill, Phil Woods, Sonny Red, Billy Mitchell, Clifford Jordan, Dexter Gordon, Jimmy Heath, Sal Nistico und Pepper Adams zu suchen…
Genau – ich find’s schön, aber ein paar Solisten weniger hätte nicht geschade, für die Überblickbarkeit.
Was Mingus angeht, „unsympathisch“ ist für mich das falsche Wort. Er war vermutlich ein riesiges Arschloch (u.a. Zuhälter) und ein enorm schwieriger Mensch, der aber auch eine ebensolche Geschichte hatte; eine, die sich unsereins nicht vorstellen kann. Seine Autobiographie ist diesbezüglich höchst aufschlussreich (und durchaus auch wegen ihrer literarischen Qualitäten lohnenswert) – ich kenne aber auch jemanden, dem nach der Lektüre die Lust, Mingus‘ Musik zu hören, vollkommen vergangen ist (und ich mag’s ihm nicht verübeln).
Hier jetzt Williams‘ Bethlehem-Album (das mit den Saxophonen und Posaunen):
Das ist alles as lightweight as it gets, klassischer weisser West Coast-Jazz jener Zeit halt … aber irgendwie ist das gerade sehr okay (die News zu Mutationen und AstraZeneca usw. schlagen – nebst der wohlbekannten homo-sapiens-inhärenten Blödheit, die halt gerade auch nicht hilft – schon aufs Gemüt).
Das Johnny Desmond-Album lasse ich aus (kenne ihn überhaupt nicht, aber auf Pop-Gesang der 50er habe ich gerade gar keine Lust), habe mir das Joe Maini-Set von Lonehill rausgelegt, aber mache wohl zuerst auch mit Pony Poindexter weiter:
Pony Poindexter Plays the Big Ones (Prestige/New Jazz, 1963), am 31. Januar 1963 bei RVG (? oder NYC?) mit Gildo Mahones (p), George Tucker (b) und Jimmy Smith (d) aufgenommen. Und danach die zweite Hälfte des BGP-CD-Twofers, von dem das obige Album gehört wirt, aber mit drei Bonustracks und daher von hier:
Die CD enthält das Album „Gumbo!“ von Poindexter mit Booker Ervin, derselben Rhythmusgruppe sowie auf vier der acht Stücke Al Grey (tb) (RVG, 27. Juni 1963) . Die drei Bonustracks im Quartett stammen der „Big Ones“-Session (ein unveröffentlichtes „Sack O’Woe“ von da gibt es auch noch). DIe „Gumbo!“-CD enthält neben den drei Stücken auch noch eine Session von Ervin mit Larry Young und Jerry Thomas (ohne Poindexter), die ebenfalls zuvor unveröffentlicht war (28. Februar 1963), aber nur für etwas mehr als eine halbe LP (vier Stücke plus ein Alternate Take) gereicht hätte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba