Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Letzer Einwurf, versprochen: Was ist z.B. mit „A Foggy Day“ und seinen musique concrète Ansätzen? Und was mit „Half Mast Inhibition“, meiner Meinung nach dem reifen Meisterwerk dessen, was Mingus 1953/54 nicht wirklich gelang? Gerade bei letzterem ziehe ich so eine Linie – aber letzteres sticht für mich auch aus dem Rest der „grossen Jahre“ („Pithecantropus Erectus“ bis 1965, wo es da und dort ein wenig ausfasert) auch ziemlich heraus. Klar es gibt die anderen ambitionierten Stücke (Falbes of Faubus, das Ellington-Album, die mehrteiligen Stücke von 1964/65 usw.), aber die, wie gesagt, stehen für mich nicht mehr in einer Linie mit den kühlen Experimenten von 1953/54, weil sie einfach vom Charakter (eben gerade von der „gefühlten“ Ebene her) so anders klingen, so viel impulsiver, emotionsgeladener, wuchtiger als praktisch alles, was Mingus in den frühen Fünfzigern machte.

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