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Danke @atom, berichte doch dann bitte mal! Ich hole mir ev. das neue Album dann mal, mag ja Lovano und Crispell sehr (Castaldi kenne ich sonst gar nicht, fand ihn auch live nicht wahnsinnig super, aber in Middelheim war das auch klanglich etwas schwierig für so eine intime Musik – das ist der grosse Kritikpunkt, aber ist bei der Grösse und dem Setup wohl einfach so – war halt auch alles irgendwie rockmässig abgemischt und seeeehr laut).
Und puuuuh @redbeans – das ist krasser, als ich es mir je gedacht hätte! Und am nächsten Abend wieder mit denselben Typen auf die Bühne … unfassbar!
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Ich höre eins der vielen heutigen Geburtstags“kinder“ (u.a. auch Roy Eldridge, Tubby Hayes, Ralph Lalama, Trevor Dunn, Gene Gammage, Buddy Motgomery, Morty Balin):
Leider habe ich das Album nur auf dem shady twofer „Oud Vibrations“, der noch ein Album vom mir ansonsten völlig unbekannten Charles „Chick“ Ganimian enthält, „Come with Me to the Casbah“ (1957/58 für Atco aufgenommen, von den Sideman kenne ich da auch nur Peter Ind und Al Schackman, viele der weiteren Namen (drei Sessions mit unterschiedlichen Line-Ups) klingen wie der des Leaders nach armenischer Diaspora (Bogoshian, Baronian, Malkasian, Davidian …).
Bei Abdul-Malik ist eine exzellente Band dabei, der Leader spielt Oud und Bass, Lee Morgan, Curtis Fuller, Jerome Richardson (nur Flöte), Benny Golson, Johnny Griffin und Al Harewood sind die Jazz-Abteilung, Naim Karacand (oder Karakand) spielt die Geige, Mike Hamway und Bilal Abdurrahman die Darbuka und Ahmed Yetman die Qanun (eine Art Psalterion).
Naim Karakand war 64 und das war seine letzte Session. 1909 war der in Aleppo geborene Musiker mit 19 allein auf Ellis Island angekommen. 1912 machte er erste Aufnahmen für Columbia (anscheinend als erster armenischer Syrer, die erste armenische Syrerin im Plattenstudio war acht Jahre später Mamie Smith). In den Dreissigern taucht er dann in Brasilien auf, wo er heiratete und eine Familie gründete:
In den Fünfzigern verliess er seine Familie und kehrte allein nach Brooklyn zurück, wo 1959 mit Ahmed Abdul-Malik dann auch seine allerletzten Aufnahmen entstanden sind.
Meanwhile, the Afrocentric movement of many Black Americans toward Islam worked in favor of incorporation of elements from the Middle East. Karakand’s swan-song fiddle solos on Abdul-Malik’s record (issued by Riverside, a label that began, in fact, as among the first 78 rpm reissue labels) are powerful and confident improvisations that flow in and out of time. It was never a great masterpiece, but it was certainly the kind of record that might have been owned by contemporaries in the nascent world of „out“ jazz—the members of the bands of Sun Ra and Ornette Coleman and Joe Maneri.
A letter in Brazil from Karakand says that it was grief at the death of his son, a U.S. serviceman, that caused him to give up music. He died in Flushing, Queens, in 1973 at the age of 81.
Quelle für die ganzen Infos und die zitierte Passage:
https://www.baltimoresun.com/citypaper/bcp-120215-music-naim-karakand-20151201-story.html
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba