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Ich kann nur für mich sprechen.
Einmal im Jahr gehe ich meine Platten durch und sondere die aus, die ich sowieso nicht oder nicht mehr höre. Die werden 2nd Hand verkloppt. Es sind aber immer mal wieder welche dabei, die ich mir vorher noch mal anhöre, weil ich vermute, dass da was ist, das ich überhört oder vergessen habe.
Vor ein paar Jahren habe ich Climate Of Hunter diese letzte Chance gegeben. Und siehe (bzw.: höre) da: Was ich immer als bemühte Kunst-ANSTRENGUNG empfunden hatte, packte mich plötzlich leicht und locker wie eine Sammlung voller Mitsing-Schlager. Ich war selber überrascht.
Knapp ein Jahr später machte es Tilt, und ich war dabei. Nach der ersten Begeisterung habe ich das Album Staub ansetzen lassen. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass es jemand täglich oder nebenbei oder zum Bügeln hört. Tilt ist für mich sowas wie Bruckners 6. oder 8. Sinfonie: Ich hör’s selten, aber ich weiß, dass das etwas Großes ist, das mich im Alltag überfordert, aber da ist, wenn ich mich darauf einzulassen wage.
(Naja, ziemlich pathetisch, aber besser kann ich’s nicht sagen.)
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.