„I Spy“ also. Eine sehr gute Wahl! Dieses verzweifelte, fiese, geniale Lied von einem Vergeltungsakt, dem ganz persönlichen Klassenkampf eines Habenichts wird auch in meiner Liste in den oberen Regionen zu finden sein. Auch ohne zu wissen, welchen Track @shanks mit seiner Bemerkung zu Beginn der Umfrage meinte, haben mittlerweile immerhin zehn Foris „I Spy“ in ihren Listen genannt. Ein Spitzeplatz kam allerdings bis zu dieser Liste noch nicht dabei rum. Legendär war natürlich die Performance von „I Spy“ mit Orchesterbegleitung und einem inbrünstig, genüßlich die Rachefantasien des Erzählers zelebrierenden Jarvis in der an sich so gesitteten Jools-Holland-Show 1995. Es gibt in shanks‘ Liste noch eine weitere Premiere zu vermelden: „David’s Last Summer“. Das ist der Track von „His’n’Hers“, auf dessen Text Cocker besonders stolz war. Er hatte schon mehrere Anläufe genommen, einen „Summersong“ zu schreiben, doch war immer wieder daran gescheitert (einige Textpassagen eines früheren Versuchs, „My First Wife“, werden in „David’s Last Summer“ wiederverwendet). „I wanted to capture that feeling of those summers that seem to go on forever“, kommentierte Cocker. Das Ergebnis gehört sicherlich zu den lyrisch anspruchsvollsten Pulp-Songs. Szenenartig, wie bei der Betrachtung überbelichteter Polaroids oder alter Urlaubsvideos bekommen die Hörer die Erinnerungen an diesen Sommer präsentiert. Die Geschichte endet wehmütig mit der Erkenntnis, dass jeder Sommer einmal enden muss. Das finale, leise-verhallte „I don’t want to live in the cold“ ist unter der dramatisch anschwellenden Musik (Russell Seniors Geigenspiel lässt an Herbststürme denken) dann kaum mehr hörbar. Im Gesamtklassement haben zwei weitere Tracks nun die 200-Punkte-Marke übertroffen. Das Verfolgerfeld rückt näher zusammen.
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