Antwort auf: Jahresrückblick 2020

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gypsy-tail-wind
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Biomasse

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Zudem sind Alben immer noch eine Visitenkarte, die es erlaubt, Gigs zu mischeln … zumindest in Europa scheint das noch der Fall zu sein, wie es in den USA ist, weiss ich nicht. Fakt ist aber auch, dass wohl die allermeisten Jazzmusiker für die Produktion ihrer Alben entweder selbst aufkommen, oder aber ausser ein paar Kisten mit Exemplaren nichts dafür kriegen (das ist schon seit 20 Jahren so, vielleicht auch länger). Und das hat wohl auch wieder damit zu tun, dass halt viele gleich alles selbst in die Hand nehmen, was wiederum zum Bedeutungsverlust der Label führte, zur Zersplitterung und dazu, dass wahnsinnig viel herausgebracht wird (vgl. Free Jazz Blog, jetzt mal unabhängig davon, wofür der genau steht – aber danke für Deine interessanten Kommentare dazu @nicht_vom_forum).

Ob das mit der Migration heute noch so ein grosses Thema ist, würde ich eher bezweifeln (Billigflüge, „globales Dorf“, virtueller Austausch, Möglichkeiten, in Echtzeit zu verfolgen, was Kolleg*innen am anderen Ende der Welt tun uns sich mit ihnen auszutauschen usw.). Aber in den 60ern und 70ern war das sicher so, da müssen wir ja nicht mal die in den USA randständigen Free-Jazzer anschauen sondern können auch jemand wie Dexter Gordon nehmen, dessen Comeback mit nachfolgender Remigration in die USA Ende der 70er vermutlich auch eine Art Vorankündigung des Revivals mit den Junglöwen war … hat dazu eigentlich mal jemand was geschrieben?)

Und @nail75, sag an, Du hast endlich die Herkunft des Wörtchens „Jazz“ geklärt? Wann erscheint Dein Buch Podcast (sorry, mehr ist da heute nicht mehr drin ;-) )?

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