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gypsy-tail-wind
Mir geriet diese CD neulich in die Hände – finde ich durchaus empfehlenswert. Shavers war wohl einer der Stilisten, die in einer guten Band zur wichtigen Komponente werden können (z.B. bei den Sessions mit Holiday), aber eben nicht der geborene Leader. Dafür trägt seine ganze Konzeption vermutlich dann doch zuwenig. Die späten Aufnahmen für das französische Label Black & Blue mag ich auch ganz gerne, was viel mit dem hier hochverehrten Budd Johnson zu tun hat, der genau der starke Sidekick ist, den Shavers vermutlich brauchte, um selbst zu glänzen.
Johnson ist auch auf dem zweiten Album zu hören, ich denke das erste ist aber eher besser (kenne es viel länger, daher bin ich etwas zögerlich bei der Aussage).(…)
Danke @gypsy-tail-wind,
Charlie Shavers „Konzeption“ war wohl, auf die Bühne zu treten und ein spektakuläres Solo zu spielen. Das ist was für den Moment und das passt bei Famous Jazz Party sehr gut – aber auch da habe ich den Eindruck, das ist ein Live-Erlebnis, das sich nicht besonders gut auf Tonträger einfangen und auf dem heimischen Sofa nacherleben lässt.
Mal fügt sich so ein Solo wohl besser, mal weniger gut in den Kontext. Bei der erwähnten Billie Holiday-Aufnahme ist das in meinen Ohren aber ein funkelnder Glanzpunkt.
Von den späten Black & Blue-Aufnahmen hatte ich diese im Blick. Aber auch die ist nicht so leicht zu bekommen. Vor Bestellungen aus Japan (oder anderen am anderen Ende der Welt gelegen Orten) schrecke ich wg. der langen Lieferwege und wohl hohen Versandkosten etwas zurück.
Edit: Ach, fast vergessen: Möglicherweise wäre das hier auch was. Vielleicht war Charlie Shavers wirklich dann am besten, wenn er nicht selbst der leader war. Kommt halt immer auf den Kontext an.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)