Antwort auf: Bob Dylan

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nail75

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mozzaDanke für die eingehenden Informationen, das wusste ich so nicht.
Dann kann man nur sagen, dass man – zumindest als namhafter, erfolgreicher Künstler – am besten nicht nur alles selber komponiert und textet, sondern auch sein eigenes Label und Musikverlag gründet. Dann kann man alles selber einstreichen und muss nichts an Leute abdrücken, die sich an der künstlerischen Produktion anderer Personen die sprichwörtliche goldene Nasen verdienen wollen. Und sich selbst managen.
Und im Rentenalter dann zu möglichst hohem Preis verkaufen, an seriösen Verlag (macht Dylan ja jetzt wohl auch).

Es ist wie immer kompliziert. Wenn du als Künstler wirklich dein Publishing kontrollieren willst, dann brauchst du dafür eine Firma, die Anfragen weltweit bedienen kann. Das ist echt nicht easy (siehe dazu das Interview oben) und du musst die Leute ja bezahlen. Das lohnt sich wirklich nur für die Topkomponisten der Topkomponisten. Viel realistischer ist es, das einen Musikverlag für dich erledigen zu lassen, der bekommt zwar nicht wenig von den Einnahmen, aber er ist eben auch wesentlich umfassender aufgestellt. Die meisten Künstler sind (bei Ausnahmen wie Mick Jagger) auch alles andere als begnadete Businessmen. Was Labels angeht, so ist der Aufwand, dafür zu sorgen, dass deine Veröffentlichungen weltweit verfügbar sind, fast noch größer, daher haben selbst Indie-Labels normalerweise einen Vertriebs-Deal mit einem Major Label oder einem großen Vertrieb, weil du ansonsten schnell an deinen Grenzen kommst.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.