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SokratesWas mir zunächst mal nicht entgeht ist, dass hier drei verschiedene Leute von altmodischem/altertümlichem Klang sprechen.
Das wäre aus meiner Sicht zunächst mal Beleg dafür, dass die Musik (wie die meiste) den Zeitgeist spiegelt und viereinhalb Jahrzehnte später in ihrer Machart Patina angesetzt hat (auch dann, wenn für damalige Verhältnisse die Aufnahmequalität so gut war, dass man sie auch heute noch hören kann).
Unsere Aussagen widersprechen sich nicht notwendig. Wenn wir annehmen, dass die „Seele Amerikas“ sich seitdem nicht oder nur wenig verändert hat, kann man sie trotz des Altmodischen in der Musik auch heute noch erkennen. Dich stört das Altmodische nicht so sehr, weswegen du „The Band“ besser findest, mich schon.
Man sieht an diesem Punkt auch Deinen stärker erkenntnisorientierten Ansatz, der sich daran bemisst, ob eine Musik Rückschlüsse auf Verhältnisse oder Epochen zulässt; mir ist erstmal wichtig, ob die Musik meine Gefühle erreicht.
Wir können alle nicht aus unserer Haut. Das Interessante an der Erkenntnis ist die Erkenntnis.
Natürlich finde ich es interessant, dass es Ende der 1960er Jahre einen Trend auf beiden Seiten des Atlantik gab, sich in Zeiten rapiden gesellschaftlichen Wandels auf „tradtionelle“ Folkmusik zurückzubesinnen oder sie sozusagen in einem neuen Stil zu erfinden. Aber wenn es lediglich ein akademisches Interesse wäre, dann würde mich die Musik an sich kaltlassen. Das tut sie aber nicht. Sie klingt eben zeitlos, man kann eben kaum darauf schließen, aus welchem Jahr sie stammt. Das finde ich faszinierend. Und wenn sie Patina angesetzt hat, dann höchstens sehr gute Patina.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.