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häßliches cover? gerade nachgesehen, marvin israel hat ziemlich viele und ziemlich viele gute atlantic-cover gestaltet, aber diese methode übermalter (?) fotos ist in der tat speziell (es gibt ähnliche für milt jackson, eric charles mingus und sonny stitt). die etwas düstere präsenz, die da durch die bunt verlaufenden farben zum ausdruck kommt, passt ganz gut zum album, das ja tatsächlich ein bisschen vom sonnigen filmsoundtrack von „my favorite things“ abweicht, härter ausfällt.
ich mag das album wahnsinnig gerne, obwohl ich „central park west“ wohl eher auf das favorite-album gepackt hätte und obwohl ich mit einem stück hier echte probleme habe, @gypsy-tail-wind ahnte es wohl schon, es ist die „body & soul“-version, die für mich mit den neuen akkorden und dem nicht-balladen-tempo keinen rechten sinn macht. da finde ich die methode überkandidelt, auch oberflächlich, denn das stück ist ja keine leichte schnulze. ansonsten ist alles toll hier, das jubilierende von „the night has a thousand eyes“, der latin/swing-wechsel von „liberia“, der central park, in dem coltrane aus seinen komplizierten akkordwechseln einfach mal eine schnulze macht (und tyner hat mit beidem kein problem), das sich unglaublich, fast wüstenhaft ausdehnende „equinox“ und das für mich tollste stück am ende, „satellite“, das für mich immer noch wahnsinnig modern klingt – das dunkle umeinanderschleichen von bass, schlagzeug und sax, die befreiung von funktionsharmonien, das unglaubliche zusammenspiel von coltrane und jones – dabei bleibt es düster, fast schattenhaft, könnte so auch im arkestra-repertoire sein (der titel!), mit einem abstrakten gilmore-solo…
verstehe schon, dass das erst 4 jahre später auf den markt kam, es klingt einfach nicht nach 1960.
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