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(danke für’s verschieben!)
das habe ich noch nie als album gehört, nur in sessionform, wozu dann auch „naima“ gehörte und nicht der 10 monate später aufgenommene „village blues“. ich bleibe erstmal dabei, dass mir der sound bei atlantic viel besser gefällt als bei rudy für prestige. das ist hier keine hingestellte band, sondern hier wird intimität erzeugt, ein wohnzimmer konstruiert, in dem der star etwas aufführt. mit der knackigen kelly-chambers-cobb-band deutet sich schon das auseinanderfliegen auf der miles-tour an – sowas niedliches wie „little old lady“ kriegen sie mit dem richtigen schmiss hervorragend hin, aber sobald coltrane zu experimentieren anfängt, wird ihm mit formeln geantwortet: man hat hier zwei flirts mit nicht-westlichen tonalitäten, die kelly schlichtweg ignoriert und einfach blues spielt (ist ja auch nicht ganz sauber). dadurch ermüdet mich diese kompilation aus lauter preziosen, die kompositionen, die kaum ausgelotet werden, erscheinen angestrengt, wenn keiner mitmacht, sondern lieber selbstgenügsam sowas wie „some other blues“ herunterspielt.
und dann der auftritt von mccoy tyner und elvin jones, mit der simpelsten denkbaren vorgabe. plötzlich steht diese band nich mehr in new york und erst recht in keinem wohnzimmer mehr, sondern an einem sumpf – oder in der wüste. es fehlen nur noch zirpende insekten oder kreischende geier. im langweiligsten stück weht ein anderer wind.
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