Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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asdfjkloe

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Letztlich stellt sich auch die Frage, was „echter“ Blues ist.

Allein im Verlauf der Geschichte der Entstehung des Blues hat sich dieser ständig gewandelt und erweitert. So gesehen wäre vielleicht der Delta Blues der „echte“….

Blues ist für mich auch stets mit Zeitgeschichte verknüpft. Ging es einst um auf Baumwollfeldern arbeitende Sklaven, so ist der Blues heute nicht mehr unbedingt „farbig“, und Probleme, über die der Blues berichtet und über die gesungen wird, haben sich gewandelt.

So muss es heute nicht mehr der „Cotton Pickin‘ Blues“ sein, sondern es darf auch gern der „PC Blues“ oder ähnliches sein…. Und diesen modernen Blues können alle Menschen haben.

Zu betrachten wäre daher aus meiner Sicht eben der Inhalt dessen, was in ein Blues-Schema verpackt wird, egal, ob es mit Soul- oder Rockelementen angereichert wird. Ich erinnere mich da auch an den Weg zum Rap, den Chris Thomas King beschritt, das war aber nur von kurzer Dauer.

Wichtig ist für mich das Feeling, wohlgemerkt das überzeugende Feeling. Mir reicht es nicht, wenn ein bleichgesichtiger Gitarrenhexer einfach nur um der Show Willen sein fingerfertiges Spiel in ein seelenloses Blues-Schema packt. Mich berührt das nicht, jeder alte Delta-Slider trifft mich mehr im Mark…

Sicher, auch ich habe da eher meine „Lieblinge“, bin da also „purer“ aufgestellt. Mich begeistert die Musik von Magic Sam, Earl Hooker, Jody Williams, Otis Rush zunächst in erster Linie, doch als Leute wie zum Beispiel Jimmy Johnson das gewisse Soul-Feeling einbrachten, war das kein „No go“ für  mich. Wie aufgeführt – der Blues verändert sich, und auch bin ich absolut froh, dass sich gerade auch bei weissen Musikern diese Retro-Bewegung so positiv verbreitet hat….

 

 

 

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