Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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zoji

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@mr-blue

Auch das ist so ein Kuriosum. Ich hatte mal Kontakt zu jemanden, der Blues auch immer bespöttelt hat und dann auf Seasick Steve abging. Hat mich einerseits gefreut, andererseits denke ich dann „warum nicht auch R.L. Burnside oder Junior Kimbrough“?

„The Healer“ war wohl nicht nur für den Blues eines der erstaunlichsten Comebacks überhaupt. Kam wirklich aus dem Nichts. Die stilistische Vielfalt ist für mich eher Problem, ich glaube wir hatten das schon einmal im Zusammenhang mit Buddy Guy. Im allgemeinen bevorzuge ich, jedenfalls im Blues, homogene Alben wegen Flow und größerer Sogwirkung. U.a. auch deshalb mein Wunsch nach einem traditionellen Album von Shemekia Copeland.

Hooker sagt im Studiochat von „Hooker ´n Heat“ so etwas wie „If we go for a triple album, we go for the triple money“. Das gehört auch zu dem, was ich in meinem Post an asdfjkloe mit Romantisierung meinte. Die Vorstellung von Blues als unkommerzieller Musik, woran ich auch lange glaubte und die mich wenigstens teilweise zum Blues geführt hat, halte ich mittlerweile wenn schon nicht für grundfalsch, dann wenigstens für ein rudimentäres Verständnis, als Folge einer weißen Blues-Geschichtsschreibung, die auch noch Interpretationshoheit beanspruchte und sich im schlimmsten Fall nicht entblödete, den Musikern vorschreiben zu wollen, wie „der richtige“ Blues zu klingen hat. Abgesehen davon leuchtet mir nicht ein, warum ich ausgerechnet Künstlern, die mir Freude bereiten, die ich vielleicht sogar verehre, kommerziellen Erfolg für genau das, womit sie mir Freude bereiten oder wofür ich sie verehre, missgönnen und krumm nehmen sollte. Aber der „Bluespurist“ scheint mir eh eine aussterbende Gattung. Kein Verlust.

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)