Antwort auf: John Coltrane

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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gypsy-tail-windNein, es stört wirklich nicht sehr, aber mich überzeugt Taylor in diesen frühen Jahren in der Regel deutlich weniger als später … ich wünschte mir bei so mancher Session mit ihm stattdessen Philly Joe Jones (oder Albert „Tootie“ Heath, der ja auf Coltranes Debut auftaucht), aber der war wohl nicht verlässlich genug für Prestiges Instant-Prinzip, wie es scheint (bei Riverside kam er aber recht regelmässig zum Einsatz). Aber das Garland/Chambers/Taylor-Trio ist schon ziemlich toll, allein vielleicht fast noch besser als mit Coltrane. Die drei Quartett-Alben mit diesem für Prestige sind bei mir aber zum Teil durchaus Bestenlistenkandidaten (vermutlich in der Reihenfolge: Soultrane, Settin‘ the Pace, Traneing In), das Album, auf dem Donald Byrd dazukommt (Black Pearls) mochte ich früher gar nicht, inzwischen finde ich es enorm faszinierend, ein schwarzes Loch mit einem Sog und einer dunklen Ausstrahlung, die irgendwie schon den Coltrane der frühen Sechziger vorwegzunehmen scheint, von der Stimmung her, den Suchbewegungen auch. Neben „sonnigen“ Alben wie „The Cats“ (auch ein Favorit hier, aber für die Bestenliste recht es da nicht – Louis Hayes am Schlagzeug, der war wohl noch etwas zu jung, um als regelmässiger Sessiondrummer für Prestige in Betracht zu kommen, und mglw. war er damals sowieso noch in Detroit und kam nur für Sessions nach New York (mit Lateef, das ist der mit dem New Age-Grammy … was ich natürlich wusste, aber das betreffende Album kenne ich bisher nicht).

danke, ich glaube, die feinheiten des hardbop-drummings gehen noch immer an mir vorbei – ich fand tootie heath, den ich ja später enorm mag, auf dem coltrane-debüt sehr einschläfernd, da habe ich mir auch philly joe jones herbeigewünscht, der mir dann halt schon auch so früh immer wieder positiv auffällt. noch schlimmer ist es bei mir mit bassisten – es ist ja keine frage, dass chambers wahnsinnig sicher in seinen harmonischen angeboten ist, aber dieser trockene ton und die metronomhafte gleichförmigkeit nervt mich manchmal sehr (ist aber einfach die rolle gewesen, oder? bei mingus hört man dagegen ja schon, dass er sich jederzeit freiheiten nimmt, aber da war ja immer auf einem eigenen trip). aber wie gesagt: da müsste ich wohl mehr in den frühe und mittleren 50ern unterwegs sein, um da interesante vergleiche anzustellen.

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