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Follow me (Will Wernick, 2019)
Der Influencer und Vlogger Cole wird zu seinem zehnjährigen YouTube-Jubiläum von seinen Freunden mit einer Reise überrascht. Sie machen sich auf den Weg nach Moskau, um einen ganz besonderen Escape Room auszuprobieren. Doch bereits am ersten Abend in einem Club gibt es Ärger mit übergriffigen, bewaffneten russischen Gangstern. Am nächsten Tag wird dann aus der live übertragenen Flucht aus dem Escape Room ein Kampf ums nackte Überleben. In einer brutalen Show wird es immer schwieriger, die Grenze zwischen der Realität und den sozialen Netzwerken zu erkennen. Zwar hat der russische Gastgeber versichert, dass man nie wirklich in Gefahr sein würde, aber kann man dieser Aussage trauen, wenn schon die erste Aufgabe darin besteht, einen Schlüssel aus dem Magen einer echten Leiche zu schneiden?
Ganz netter Horrorfilm mit ein paar Schwächen, von denen eine im Genre weit verbreitet ist: die Hauptfigur ist alles andere als sympathisch, sondern genauso angelegt, wie sich der typische Hater einen Instagram-Influencer vorstellt. Ansonsten gibt es mindestens ein großes Problem (s.u.) mit der Story, das den Film und seinen ‚Twist‘ extrem vorhersehbar macht. Damit geht natürlich viel Spannung verloren. Trotzdem ein gut schaubarer kleiner Horrorfilm mit ein paar schönen Härten.
MEGASPOILER:
Problematisch ist, dass die vermeintlichen russischen Schurken auch untereinander stets Englisch sprechen und so ganz offensichtlich nicht nur miteinander kommunizieren. Eigentlich müsste auch Cole daran erkennen können, dass ihm etwas vorgespielt wird und er nur Teil einer Show ist. Darauf weisen daneben auch die Kills hin, die stets so ausgeführt werden, dass Cole nicht wirklich etwas sieht. Dass er das nicht bemerkt, kann man mit seinem Stresslevel erklären. Leider ist man als Zuschauer aber distanziert genug, um nicht auf die Show herein zu fallen. So weiß man eigentlich fast die ganze Zeit über, dass die obige Ansage des Gastgebers wahr ist.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame