Zu Hold On Tight:
Abgesehen davon, dass er so sein frz Kindermädchen miteinbinden konnte: Ich glaube, dass ein Grund für den frz Teil die Inspiration durch französische Chansons war, mir fällt der Titel nicht ein, aber es gibt da einen, der in Teilen der Strophen ähnlich ist. Ganz bekannt.
Dann natürlich war das ein New Romantics /New Wave- Ding. (Überhaupt auch Europa als Bezugspunkt, man denke auch an Vienna.) Kann mir gut vorstellen, dass Jeff Lynne Fade To Grey tollfand, ist aber nur meine Spekulation. Bekannt ist, dass er die Buggles mochte und im Vorfeld von Time auch deren Sound analysiert hat. Hört man am besten bei Yours Truly. Trevor Horn war eine Zeitlang einer seiner Lieblingsproduzenten.
Und was die scheinbare Einfachheit anbelangt: Tatsächlich sieht darin Jeff so etwas wie die Königsdisziplin. Er hat es schon 1986 in Interviews angesprochen, dass das für ihn (der in den Siebzigern oft auch längere Songstrukturen verwendet hat) die grössere Herausforderung darstellt. In diesem Zusammenhang sehe ich übrigens auch den strukturellen Minimalismus vom neuen Album FOON. Die Kürze des Albums, die abrupten Enden (richtiggehend offensiv eingesetzt), die seltenen Brückenteile, für ihn war das wohl die ultimative Herausforderung, ein solche Art von Album zu perfektionieren. (Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass viele automatisch von fehlender Inspiration ausgehen, wenn jemand, der für „Out Of The Blue“ bekannt ist, jetzt nur mit 10 auf den Punkt gebrachten Songs ankommt.)
Ach ja, damit die Beatles-Freunde hier wieder zufrieden sind. Vorbild für dieses Albumformat dürften die frühen Alben der Beatles gewesen sein. Lynne hat in Interviews nämlich auch gesagt, wie täuschend einfach Sachen wie „Please, Please Me“ sind und wie schwer es gerade ist, quasi ohne Sicherungsnetz mit etwas aufzuwarten, das trotzdem aus der Masse hervorsticht.
zuletzt geändert von pelo_ponnes--