Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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trotz auffrischung war das wohl nicht mehr zu retten. keine ahnung, ob das – ordentlich fertiggestellt – 1985 eingeschlagen hätte. aber die idee, mit miles kommerziellen funk einzuspielen, der nicht vom bass ausgeht, scheint mir schräg – wobei ja das ARREST-album und auch DECOY schon teilweise in die richtung gingen.

aber dann kam marcus miller ins spiel und alles wurde gut (TUTU). die warner-phase ist schräg, das polierte, smoothe einerseits, der weitere ausbau der aura andererseits. dann die soundtracks und nach der ganze rhetorik von nie wieder jazz (während columbia wynton pamperte) das gil-evans-programm in montreux. jean-paul bourelly hat erzählt, dass tommy lipuma seinen kopf auf die tischplatte gehauen hat, als der gitarrist bei den AMANDLA-aufnahmen anfing, ein etwas avancierteres solo zu spielen. aber irgendwie funktioniert das alles auch, miles auf diese coole, zerbrechliche stimme zu reduzieren und für alles andere die maschinen anzuwerfen.

das hier lief direkt nach seinem tod im deutschen tv, das konzert selbst fand ein paar tage nach montreux statt, „miles davis & friends“. hab mir das damals immer wieder mit begeisterung angeschaut: die schrägen sounds von corea, die kamera, die steve grossman nicht findet, scofield & mclaughlin zusammen, wellman & foster… und die abschiedsmontage mit den ganzen zeitlupen am schluss.

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