Antwort auf: Miles Davis

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friedrich

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@bullschuetzSeltsame Blüten treibt bei mir die Miles-Revision im Zuge der Herkules-Aufgabe, die 20 besten Alben in eine Reihenfolge bringen zu sollen: Nach „Big Fun“ finde ich nun auch „Get up with it“ faszinierend.
Natürlich ist das alles maßlos, ungestrafft, ausufernd, vor allem im Vergleich zu meiner Miles-Lieblingsphase, den 60er-Jahren mit dem zweiten Quintett, wo die Musik bei aller Kreativität, allem Freiraum, aller Kühnheit immer so hochkonzentriert, hellwach, oft auch angespannt wirkt, total feinnervig, alle immer auf den Zehenspitzen, hypersensibel im Zusammenspiel der Musiker, ein permanenter Rasierklingentanz zwischen Freiheit und Disziplin.
Dagegen sind „Big Fun“ und „Get up with it“ schon krasse Enthemmungsphänomene. Aber teilweise eben von einer auf ganz eigene Art packenden Trancehaftigkeit. Da höre ich bisweilen was, das mich auch bei „Future days“ von Can gefesselt hat.

Ja, das höre ich ganz ähnlich. Und den Vergleich mit Can finde ich auch sehr passend, wenngleich ich Future Days in seiner meist entspannt dahinfließenden Art eher mit In A Silent Way in Verbindung gebracht hätte. Aber das ist kleinlich.

Eine Frage in die Runde: Da hier im Forum Miles Davis‘ Agharta Wunderdinge nachgesagt werden, beschleicht mich das Gefühl, da bisher was verpasst zu haben. Gibt es davon eigentlich klanglich wesentlich unterschiedliche Ausgaben, bzw. eine Vorzugsvariante? Oder ist diese Ausgabe von 1991 hier (siehe auch Bild unten) der übliche Standard? Ich frage aus folgendem Grunde: Ich hatte mal eine Ausgabe von Bitches Brew, die ebenfalls dieses rot-blaue Columbia-Siegel oben rechts trug. Und selbst wenn ich nicht besonders audiophil bin, klang die in meinen Ohren so dumpf, dass es mir den Spaß verdarb. Habe sie dann später durch eine Neuausgabe ersetzt. Wie verhält es sich mit der erwähnten Ausgabe von Agharta?

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)