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Ich tu das mal hier hin. Anlässlich der Miles Davis-Top 20 nach langer Zeit mal wieder angehört.
Miles Davis – Big Fun (1974 / 2000)
1974 als Doppel-LP mit 4 jeweils mehr als 20-minütigen Titeln veröffentlicht, 2000 mit doppelter Titel-Anzahl und ca. 50% längerer Laufzeit als Doppel-CD wiederveröffentlicht. Aus Sessions von 1969 bis 1972 zusammengebastelt. Ursprünglich wohl von der Kritik achselzuckend bis kopfschüttelnd bewertet und vom Publikum liegen gelassen.
Mit kommt es so vor, als würde Big Fun alle Vor- und Nachteile von In A Silent Way, Bitches Brew, Jack Johnson und On The Corner vereinen, wobei ich dann auch nicht mehr so recht unterscheiden kann, was eigentlich die jeweiligen Vorteile einerseits und die Nachteile andererseits sind. Das mäandriert dahin, ufert aus, schwebt, gooved, rockt, ist monoton, wechselt überraschend Tempo, Rhythmus und Stimmung, ist still und kreischt hat auch mal Längen und dann wiederum überstürzen sich die Ereignisse. Einerseits scheint das spontan entstanden zu sein, andererseits ist es von Teo Macero im Studio offensichtlich zusammengeklebt worden. Da gibt es lose Enden und ich kann nicht entscheiden, ob das enttäuschend ist oder spannend. So oder so kaum zu fassen!
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)