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gypsy-tail-wind aber das mit Taylor (wusste ich nicht oder hatte es wieder vergessen, ist das allgemein bekannt/gesichert?) ist sehr krass …
allgemein bekannt schon, absichern kann ich gerade nicht, aber ich vermute, dass es in diesem text ‚passiert‘ ist:
Stanley Crouch, „Cecil Taylor: Pitfalls of the Primitive“, The Village Voice, NY, March 30, 1982.
shipp datiert das falsch (ende der 70er), bekannt ist aber die schöne replik von taylor, fast zehn jahre später (1991, gegenüber peter watrous, nyt): „do you think a three-letter word defines the complexity of my humanity?‘ I avoid the trap of easy definition.“
ich kann mir vorstellen, woher shipps besondere sensibilität in diesem punkt her kommt (und darüber spricht er selbst m.w. auch nie offen, vielleicht mit der gleichen begründung wie taylor), aber da gibt es natürlich eine lange unschöne tradition, vor allem in der übersichtlichen schwarzen jazzkritik – baraka & spellman mit ihren maskulinitätsdiskursen, black strong jazz vs. weak white jazz (‚weak‘ dann mal rassistisch, mal homophob grundiert, explizit in der konstruktion einer ‚tradition‘ cage/tudor – taylor, greene). das beste, was ich dazu gelesen habe, ist der text von bejamin piekut, der das sehr luzide aufdröselt.
aber, wie gesagt, der genaue kontext der äußerung von crouch ist mir auch nicht bekannt, aber ihr effekt hat es bis auf taylors wiki-eintrag geschafft.
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