Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

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ne, nichts grosses, nur zwei Tage nach Hause nach Koeln… Mrs Redbeans arbeitet ja immer brav ihre 60-Stundenwoche, und ich haeng mich meistens dran, aber die letzten Tage hab ich gemerkt, dass es einfach nicht mehr geht… Corona bis hier war super produktiv… aber die Aussicht auf das naechste Semester, das zweite online, das hier demnaechst losgeht, ist echt deprimierend… und entsprechend mach ich seit Dienstag oder so weitgehend Pause, lese ein Buch, achte darauf, welches Bier ich trinke, und so…


Tony Vos / Henk Coolen Kwartet – The Best Sessions

hatt ich neulich nicht mitgenommen, stand zum Glueck noch da… auf den legendaeren Jazz Behind the Dikes Aufnahmen, waren mir die Tracks von Tony Vos immer mit die liebsten… und ich hab mich etwas gewundert, dass man nicht mehr von ihm gehoert hat… was die Liner Notes erklaeren, ist, dass Jazz Behind the Dikes auch „Jazz zwischen den Gluehbirnen“ haette heissen koennen, aufgenommen in Eindhoven, mit viel mehr Fokus auf die Szene im Sueden, als viele spaetere Versuche, den niederlaendischen Jazz zu dokumentieren, die ihren Schwerpunkt eher „ueber den Fluessen“ hatten, also in Amsterdam, Rotterdam, Hilversum (wo das Radio war…). Eine der Sachen, die ich nicht wusste, bevor ich her kam: fuer mich fliesst der Rhein von Sueden nach Norden, und ich fuehle mich sicherlich eher linksrheinisch als zB deutsch. In den Niederlanden fliesst der Rhein von Westen nach Osten, und entsprechend ist die grosse Frage, ob man von noerdlich oder suedlich der Fluesse kommt (der Rhein hat sich geteilt), evangelisch vs katholisch, all die guten Sachen…

die Musiker, die man auf dieser CD aus den fruehen 90ern hoert, Klaviertrio plus Alt, sind alle aus dem Sueden und haben alle nicht so aufgenommen, wie sie haetten sollen… der Pianist und Graphikdesigner Henk Coolen, aktiv seit den 50ern, taucht bei discogs nur mit einem eher mittelmaessigen Cover auf (link, krasse credits ansonsten)… Vos hat letztlich ueber eine lange Karriere nur zwei richtige Alben, auf denen man ihn hoert, das hier und eines mit Jack van Poll (Diskografie) aus den 60ern. Eine Band, die sich dreissig, vierzig Jahre zu spaet nochmal ein Denkmal setzt, und kein schlechtes… „The Best Sessions“ spielt natuerlich auf den Ort an, wo alles aufgenommen wurde, Best, ein Dorf zwischen Eindhoven und Tilburg… ich war noch nicht dort, aber ein Kollege, der dort umsteien muss, sagt, es haelt nicht, was es verspricht.

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