Antwort auf: Everything's fucked up – Sexploitation- und #metoo-Debatten in der Musikszene

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jackofh

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Ähm, nein. hast Du Dich überhaupt mal mit dem Fall befasst? Es waren u.a. Künslerinnen des Labels selbst (wie Clementine Creevy von Cherry Glazerr), die Vorwürfe gegen das Burger-Umfeld erhoben. Die beiden Label-Chefs haben diese Vorwürfe zu keinem Zeitpunkt abgestritten, sondern eine umfassende öffentliche Entschuldigung dafür abgegeben, dass sie eine Umgebung für Missbrauch geschaffen haben:

We extend our deepest apologies to anyone who has suffered irreparable harm from any experience that occurred in the Burger and indie/DIY music scene, the latter of which we take part. We are also deeply sorry for the role Burger has played in perpetuating a culture of toxic masculinity.

Der eine der beiden Label-Gründer, Lee Rickard, ist sofort zurückgetreten. Gegen ihn wurden auch persönliche Vorwürfe erhoben. Und offenbar waren diese begründet – so zumindest meine Interpretation des sofortigen Rückzugs. Dass Rickard mindestens keinerlei Bewusstsein dafür hatte, dass es nicht ok ist, sexuelle Handlungen mit Minderjährigen vorzunehmen, zeigt ein Auszug aus diesem Interview:

Hey, Lee, how old was that girl you had sex with in my basement?
Lee**: **Um… [_Extremely long pause_] I don’t know…

Good answer.
Lee**: **She was legal. She had a mohawk.

[_Laughter_]

Natürlich führte der Shitstorm dann dazu, dass Burger Records einen einfachen „Rebrush“ des Labels nicht mehr durchziehen konnte (oder die zynische Idee mit BRGRRRL). In diesem Fall war das aber aus meiner Sicht absolut richtig und nötig. Sofort unter anderem Namen einfach weitermachen, ohne zu reflektieren und aufzuarbeiten, was da eigentlich passiert ist: auch das ein Zeichen mangelndem Problembewusstseins.

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