Antwort auf: Everything's fucked up – Sexploitation- und #metoo-Debatten in der Musikszene

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nail75

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irrlichtVielleicht habe ich da manches nicht mitbekommen, aber ich finde, bei Mark hält sich das ziemliche die Waage. Das meinte ich auch mit der Erwähnung von Gossip. Er hat The War on Drugs gefrontet – who cares?

Gefrontet? Weiß nicht, was du meinst, vielleicht ja gedisst. Aber diese Aktion hatte schon etwas seltsame Obsessives. Unlustig war es auch, und es hat gerade in den USA (wo so etwas gar nicht gut angekommt) ziemlich viele Leute genervt, vor allem weil Kozelek sich im Recht fühlte. Der Stein des Anstoßes? War On Drugs waren zu laut!

Er hat ziemlich rüde und sexuell Journalistinnen angegangen, auch seine eigenen Fans von der Bühne aus – natürlich unschön, zumal das abseits der Musik geschehen ist, aber richtige „Vergehen“, die einen Menschen für immer diskreditieren, sehen für mich anders aus.

Für mich auch.

Wenn ich dem entgegen halte, wie viele ungemein einfühlsame Tracks er mit oder über Frauen geschrieben hat – nicht zuletzt über seine Frau Caroline, die in vielen vielen Songs genannt wird und der er auch gleich mit „Beautiful you“ ein fünfzehnminütiges Werk gewidmet hat,

Ich bin gespannt, wie besagte Dame auf die weniger einfühlsamen Seiten ihres Ehemannes reagiert, die in den ziemlich glaubhaften Berichten ja rüberkommt. Das klingt vielleicht hämischer als gewollt, vielleicht überrascht es sie auch nicht.

Absolut. Daher gehören solche Themen – in der Form – auch absolut gar nicht in die Öffentlichkeit. Niemand kann dafür Gewähr leisten, dass sich reine Anschuldigungen nicht verselbstständigen und die freien Stellen im Bild alsbald durch Spekulationen gefüllt werden.

Das liegt aber in der Natur des Menschen und kann auf gar keinen Fall zur Schlussfolgerung führen, dass „solche Themen“ (welche sind das?) „absolut gar nicht in die Öffentlichkeit“ gehören. Wohin denn sonst?

Sicherlich ist Kozelek kein Weinstein, aber es muss doch betroffenen Frauen erlaubt sein, aus ihrer Sicht grenzwertiges oder grenzüberschreitendes Verhalten eines Musikers mit jungen Fans in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Offensichtlich empfanden diese Frauen diese Begegnungen oder Beziehungen als weniger erfreulich. Das zu sagen, ist nicht nur richtig, es ist notwendig!

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.