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vorgarteninteressant. ich fülle gerade meine late-miles-lücken und da ist dieser soundtrack irgendwann auch noch dran (ich habe dunkle erinnerungen daran, dass mir ein stück namens „bank robbery“ damals sehr gut gefiel, lief im radio). in george coles‘ buch „last miles“, das ich parallel gerade lese, steht wenig zu THE HOT SPOT – nur dass hopper und miles alte freunde waren und es so zu diesem generisch runtergerockten projekt gekommen sei.
Ich finde den Soundtrack von The Hot Spot sehr gut. Das ist aber eigentlich kein Miles Davis-Album, eher das Werk des Komponisten und Produzenten Jack Nitzsche, der wie ein Regisseur hier ein Klangszenario entwirft und John Lee Hooker und Miles Davis in Szene setzt. Funktioniert auch gut ohne den Film. Bank Robbery ist dabei ein Höhepunkt.
ich kenne weder diesen, noch die anderen filme, zu denen es miles-soundtracks gibt: STREET SMART, DINGO und SIESTA. letzteren höre ich gerade: (…) gefällt mir nicht sehr, klingt gegenüber TUTU mittlerweile ziemlich schlecht gealtert, was vor allem an den synthie-imitationen von akustischen instrumenten liegt, finde ich. wenn ich lese, dass die musik quasi in 2 wochen geschrieben und aufgenommen wurde, und die lp-version anschließend an nur 4 tagen gemixt, kann ich mir einiges erklären – und für einen film funktioniert das ganze bestimmt ziemlich gut. muss ich mal überprüfen.
Ich kenne keinen der genannten Filme und auch nicht die Soundtracks. Eine Siesta an sich erscheint mit aktuell als eine gute klimagerechte Maßnahme. So wie Du die Musik des Soundtracks beschreibst, glaube ich aber, darauf verzichten zu können. The Hot Spot ist übrigens sehr gut gealtert – aber diese Musik klang auch schon 1990 irgendwie vintage.
Ich kenne nur eine paar Bruchstücke von Miles Davis post-1980. Außer The Hot Spot hatte ich auch mal Amandla von 1989. Die war eigentlich nicht schlecht, dennoch habe ich sie dummerweise mal aussortiert, was ich jetzt bereue.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)