Antwort auf: Song des Tages Vol. II

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go1
Gang of One

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herr-rossi
Mein Song des Tages könnte Dir auch gefallen:

Goldmyth – My Mistake
Die Harfe ist ja nicht nur als Objekt sperrig, sie wirkt auch gerne mal etwas prätentiös. Der Künstlername Goldmyth scheint das zu bestätigen – den richtigen Namen der jungen Frau aus Utah konnte ich nicht ermitteln. Wie sie die Harfe in den Sound integriert, ist aber ganz unprätentiös, ebenso wie der ganze, verträumt-erleichtert klingende Breakup-Song mit seinem grundsoliden rhythmischen Fundament.

Fließt angenehm dahin, wie mit sich selbst im Reinen. Der Track könnte für meinen Geschmack sogar noch mehr Harfe vertragen – die wird hier eher als Farbe eingesetzt. Andere Instrumente, etwa der Bass, sind prominenter im Mix. Die junge Frau heißt übrigens Janessa Smith und ist die Tochter eines Goldschmieds (goldsmith); hier ein Interview mit ihr.

Ich mag Harfenmusik und weiß gar nicht, wo die Vorurteile gegen dieses Instrument herkommen. Für einen SdT mit Harfe greife ich mal die Idee des verschwundenen Jackrabbit auf, einen „sunday classic“ zu posten:

Catatonia – „Bulimic Beats“ (1999)

Ich war nie ein Fan dieser walisischen Britpopper, aber die waren mit manchen ihrer Tracks oft im Musikfernsehen, da kam man kaum dran vorbei. Auf ihrem Album Equally Cursed and Blessed findet sich dieses schöne Stück: Die Erzählerin des Songs befindet sich in einer Situation, die sie innerlich kaputt macht und denkt an Flucht; Cerys Matthews trägt dies mit einigem Drama vor, an der Harfe begleitet von Elinor Bennett, einer der prominentesten Harfenistinnen aus Wales. Höhepunkt ist der Moment, in dem die Streicher einsetzen. Ich für meinen Teil finde das nicht prätentiös, sondern gekonnt.
 

Die Coverversion des Tages kommt heute dann auch aus den 90ern:

Sìleas – „Ain’t No Sunshine / The Flawless Juggler“ [Bill Withers / Mary Macmaster] (1996)

Es gibt viele Versionen dieses Klassikers; diese mit zwei Harfen eingespielte von Patsy Seddon und Mary Macmaster ist dunkel und ausdrucksstark und wird dem Song gerecht.
 

Obwohl: Mir fällt da auch noch ein Cover aus dem laufenden Jahr ein:

Molly Donnery – „Bags“ [Clairo] (2020)

Molly Donnery habe ich schon erwähnt als Sängerin der irisch-schottischen Folk-Band The Haar (die sich nach dem Küstennebel benannt hat). Ich weiß, junge Frauen, die Harfe spielen und Popsongs covern, findet man auf YouTube in großer Zahl, aber solche, die dabei singen, sind schon etwas seltener; und dieses Cover hat auch Clairo selbst gefallen, da kann ich es wohl weiterempfehlen.

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To Hell with Poverty