Antwort auf: Top 30 deutschsprachige Songs

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herr-rossi
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@ nicht_vom_forum: Mit Lieb Vaterland hat sich Udo Jürgens tatsächlich sehr weit aus der Deckung gewagt. Der Song ist damals, soweit ich weiß, auch nur auf Single erschienen, nicht auf einem seiner regulären Studio-Alben. Danach folgten immer mal wieder Kommentare zu gesellschaftlichen und politischen Themen, beispielsweise Ein ehrenwertes Haus und Tausend Jahre sind ein Tag, in dem er sich 1980 auf die Seite der Friedensbewegung stellte. Empfehlungen sind bei Udo gleichwohl schwierig, alllein schon wegen der Masse an Veröffentlichungen. Ich bin ohnehin kein wirklicher Kenner. Ich mag sein Debüt-Album Was ich Dir sagen will von 1967 sehr gerne. Man muss dazu wissen, dass er da bereits seit elf Jahren Plattenverträge hatte und immerhin schon 33 Jahre alt war. Man merkt dem Album an, dass er auf diese Chance lange ingearbeitet hatte. Sein Stil ist darauf bereits unverkennbar, mit den damals aktuellen Lounge und Baroque Pop-Einflüssen hat es aber auch einen sehr zeittypischen Charme. Schöne Eigenkompositionen wie „Mein erster Weg“ und „Der große Abschied) (geschrieben gemeinsam mit u.a. Blacky Fuchsberger und Suzanne Doucet) stehen da neben eigenständigen Interpretationen von Standards wie „House Of The Rising Sun“ (auch auf englisch gesungen). Eine interessante Auswahl abseits der einschlägigen Hits bietet Lieder, die im Schatten stehen. Fans wie @ gipetto und @ cloudy können die Empfehlungen sicher noch ergänzen, vielleicht auch @ chocolate-milk.

@ fifteenjugglers: Das „liedermacherhafte“ ist nur eine Wortkrücke, wobei ich das auch nicht negativ meine, aber dieser Folk- und Chanson-inspirierte Sound in Verbindung mit Texten eines Literaten, da ist das meine Assoziation. Ich hätte auch „feuilleton-tauglich“ schreiben können, aber das hätte Dich vermutlich nicht glücklicher gemacht.;) Mir ist der Reiz von EoC durchaus nachvollziehbar. ich hatte in den 90ern mehrere Alben, konnte mich aber dann doch nicht so wirklich dafür begeistern. Es ist nicht mein Sound und Regeners lakonischer Gesangsstil befriedigt nicht meinen Wunsch nach Drama. Als ich geschrieben habe, dass sie mir zu sehr Konsens sind, meinte ich, dass kaum ein deutschsprachiger Act so wenig Angriffsfläche wie EoC bietet, die machen irgendwie alles so, nun ja: richtig.

@ chocolate-milk: Keine Sorge.:) Meine Liste ist in Arbeit, die klärt vielleicht einige der Fragen. Muss aber erstmal Scott Walker fertigmachen.;)

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