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Gestern schon die erste CD aus dem obigen Set, jetzt der Rest – Tortelier war 1949 mehrmals in Berlin, dann erst in den Sechzigern wieder, die Aufnahmen entstanden im Februar und September 1949, im Januar 1962 und im Februar 1964. Auf den frühen Aufnahmen ist Klaus Billing am Klavier zu hören, auf den späteren Lothar Broddack. Es gibt die fünfte Sonate von Beethoven, die zweite von Mendelssohn (beide 1964) und die erste von Brahms (1949) auf CD 1. CD 2 öffnet mit der sechsten Suite von Bach (1949), es folgt Faurés zweite Sonate (1962) und sein „Papillon“ Op. 77, Paganini/Silvas Einleitung und Variationen über „Dal tuo stellato soglio“ aus Rossinis „Mosè“ (1964) und Schumanns Fantasiestücke Op. 73 (1949). Auf CD 3 folgen dann die zweite Sonate von Casella (1962), die Solo-Sonate von Kodály (1949 – der dritte Satz musste im Studio am nächsten Tag neu eingespielt werden, weil beim ersten wohl jemand gehustet hat, Februar 1949 in Berlin … den allerersten geplanten Auftritt im Januar 1947, in einem ungeheizten Raum, musste davor bereits abgesagt werden, der „Meister der Kniegeige“ spielte aber schon 1947 und erneut 1948 in Berlin), und dann zum Schluss Torteliers „Trois p’tits tours“. Es gibt ausführliche Liner Notes (Rüdiger Albrecht), der Klang ist wie immer super (darum kümmert sich audite-Chef Ludger Böckenhoff ja selbst), und die Aufnahmen werden hier allesamt erstmals veröffentlicht. Neu in der Diskographie sind zudem Schumann (ein Lieblingswerk der Cello-Literatur hier!), Casella und Torteliers eigene „Trois p’tits tours, Le Pitre“ (oder: Hanswurst), von denen bisher nur das dritte Stück vorlag. Sehr schön! Und ich sollte endlich die vor Jahren gekaufte und ungehört ins Regal gestellte Box seiner „Great EMI Recordings“ hervornehmen … ich merke jedenfalls auch im Vergleich mit dem neulich ja etas wieder gehörten Starker, dass mir in Sachen Cello die Franzosen viel näher sind (und die in den USA, in Russland oder der Ukraine geborenen Amerikaner).
Die Nachtmusik gestern war wieder diese hervorragende Scheibe:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba