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yaiza
gypsy-tail-wind Hier jetzt eine Neuheit aus dem Hause Genuin, mit der Geigerin Judith Ingolfsson:
Als ich Deine bisherige TOP 10 für dieses Jahr las, dachte ich -für mich- an Judith Ingolfsson — ganz unerwartet lief Ostern die Sonate von Schnabel und hat mich wirklich umgehauen… sehr schöne Überraschung. Ich sollte auch wirklich mal bei Genuin bestellen. (Vielen Dank für den ausführlichen Post.) Auf meiner Liste finden bisher sie und die „Zukunftsmusik Ostwärts“ aus Gera ein Plätzchen. Maia Cabeza vielleicht auch.
Das ist ja eh alles eher theoretisch mit diesen Top-Irgendwas … ich habe das Gefühl, dass in den letzten 10-15 Jahren oder auch schon etwas länger viele kleinere Label unglaublich gute Sachen produzieren. Die Label-Generation(en) davor wurden alle irgendwann von den Majorn geschluckt und fast erstickt (inkl. DG, dünkt mich, aber dort läuft immerhin noch ein wenig was, bei DHM auch, aber Vivarte, Oiseau-Lyre, Das alte Werk usw. – alle weg … Decca noch etwas am Beatmungsgerät) – das ist nahezu irrelevant geworden, und die heutigen „Player“ (bzw. die Überlebenden wie Harmonia Mundi) sind nicht mehr bedroht und haben viel mehr Raum. Alpha ist ja fast selbst schon ein Major, cpo scheint sich mächtig gut zu verkaufen (der Vetrieb ist jedenfalls sehr zufrieden, was das angeht, ganz im Gegenteil zu Genuin, von wo zwar feine aber leider oft kaum verkäufliche Produkte kommen). Langer Rede kurzer Sinn: ich kaufe jährlich bis zu 50 tolle neue Klassik-CDs von Ausgrabungen obskurer Werke (sei es nun Erdmann oder sei es irgendeine noch nie eingespielte Renaissance-Oper) bis zu Neueinspielungen geläufiger Werke. Es ist unglaublich viel los, und solche Bestenlisten sind also immer nur eine Momentaufnahme (und an sich, wäre das nicht viel zu Aufwand und bedingte viel mehr Hörzeit, als ich sie habe, müssten auch die Listen vergangener Jahre regelmässig weiter gepflegt werden: ergänzt mit den zu spät gekauften oder gehörten Aufnahmen, die Rangfolgen mit dem vertrauter werden angepasst usw.)
Aber gut, Ingolfsson ist sicher auch oben in meiner Jahresliste – ob es nur Top 10 oder Top 20, in einer reinen Klassik- oder einer gemischten Liste ist, wird sich weisen …
Es läuft jetzt:
Los geht es mit dem „Grand Duet“ für Cello und Klavier von Ustvolskaja, deren fünfte Klaviersonate in der Mitte steht, den Abschluss macht dann Schnittke mit dem „Epilogue to the Ballet Peer Gynt“, der fast eine halbe Stunde dauert, weshalb sein Name zu Recht gleich gross vorn drauf steht wie der von Ustvolskaja. Die Vorgänger-CD von Viviane Spanoghe (kannte sie bisher nicht) und Jan Michiels (schon lange sehr geschätzt) mit einem reinen Schnittke-Programm (Sonaten 1 und 2 usw.) kaufte ich gleich mit. Beide liefen erst ein- oder zweimal.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba