Antwort auf: Denkwürdige Plattenkäufe

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You can call me "Sam"

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Es war im Sommer 1980 in Hannover.  Ich hatte im Rahmen meines Freiwilligen Sozialen Jahres an einem mehrtägigen  Weiterbildungsseminar in Hahnenklee im Harz teilgenommen und  war mit den Leuten, die den gleichen Heimweg hatten bis nach Hannover mitgefahren.  Man hatte sich während der Zeit   gut bis sehr  gut kennengelernt.  Die Verabschiedung auf dem  Bahnhof  dauerte dann erwartungsgemäß etwas länger und bevor ich mich von den letzten Leuten verabschiedet hatte, blieben mir noch gut  20 Minuten, bis mein  Anschlusszug  abfuhr.

Damals befand sich gleich am Beginn der Fußgängerzone auf der linken Seite die Filiale eines Plattenladens. Ich weiß nicht mehr genau, welche es war. Nur entdeckte ich dort  Sometime In New York City , das Doppelalbum von John & Yoko, mit den  Jam Sessions auf der zweiten LP.

29 Märker sollte das Teil kosten und da ich kurze Zeit vorher erst das Wedding Album  günstig von einem  anderen  FSJ  Absolventen in meinem  Einsatzort Rotenburg /Wümme erstanden hatte, war ich mehr als angefixt.

Mit meinen zwei Taschen  versperrte ich nicht wenigen Leuten den ohnehin nicht so großen Laden.  Der Blick auf die Uhr ermahnte mich zur Eile. Sehr aufgeregt  kratzte ich die letzen  Moneten zusammen und  lief dann sehr zügig  Richtung Bahnhof.

Ursprünglich wollte ich gleich bis Rotenburg/Wümme durchfahren, machte dann aber doch in Nienburg halt, um dort meine dreckige  Wäsche abzuliefern.  Doch als ich da ankam, war niemand zu Hause . Es rechnete ja auch niemand mit mir. Und mein Haustürschlüssel, den hatte ich ganz tief unten in meiner Tasche platziert.  Als dann endlich meine Oma mit dem Fahrrad von einem Kaffeeklatsch  heimkehrte,  war sie sehr erstaunt , mich  erschöpft auf dem Rasen pennend vorzufinden.
Das war ein sehr stressiger Tag, aber er hat sich auf immer eingeprägt.  Und die Platte steht natürlich hier immer noch!