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Morton Gould, Pavane – äh, falscher Faden
Den FAZ-Text zu Kapustin hatte ich schon gesehen @yaiza – mich befremdet da ein wenig der Tonfall (Jazz scheint v.a. als „schelmischer“ Stil wahrgenommen zu werden, und das reicht mit dann definitiv nicht). Kann mir da bisher nichts drunter vorstellen und bin solchen Hybriden* selbst in aller Regel eher skeptisch, aber es gibt wohl von beiden Seiten her manche Dinge, die mich faszinieren und die für mich funktionieren, sei es von Jazz-Seite („Third Stream“ hiess das in den Fünfzigern, es gibt z.B. Sachen von Gunther Schuller mit Miles Davis u.a., Mitropoulos liess sich da auch einspannen) als auch von Klassik-Seite (Bernsteins „Age of Anxiety“, da finde ich die Zimerman/Rattle-Einspielung von neulich ja bekanntlich hervorragend … aber klar, auch die Werke von Gerswhin, und dann auch Ravels Gershwin-Stück, also das Klavierkonzert).
Ich jedenfalls werde in der Tube mal was von Kapustin anhören.
*) Die „Pavane“ von Gould wird bei Larry Young wie üblich im Jazz als Ausgangsmaterial für ausführliche Solo-Ausflüge verwendet, ist also keineswegs ein solcher Hybrid … Young hat auf seinem vielleicht besten Album „Unity“ auch ein Stück von Woody Shaw eingespielt, das „Zoltan“ (nach Kodály) heisst, ist alles kein Zufall, viele Jazzer – von Charlie Parker über Miles Davis und Dave Brubeck bis zu Cecil Taylor – verfolgten ja mit Interesse die Entwicklungen der „klassischen“ Musik bzw. ihrer Zeitgenossen.
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