Antwort auf: Jazz & Brasil

#11143407  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,014

friedrich
Aber genug schwadroniert!

ein stadtplanungs-diskussion ist jetzt auch sehr weit weg von den gegenständen und erschwert mir neben der auseinandersetzung mit konkreten eindrücken (musik hören, in städten herumlaufen) auch das freie assoziieren. dass brasilia nicht so aussieht wie hobbingen, ist klar. wenn man vor dem edifício copan in são paulo steht, hat man dennoch einen anderen eindruck von geometrie als in manhattan (lineal und zirkel werden wohl seit der antike in der stadtpanung eingestzt, soweit ich weiß – du kennst dich da ja besser aus). und auf so biologistische (wenig ambivalenzbewusste) begriffe wie „retortenstadt“ reagiere ich sehr allergisch – was wäre denn das positive gegenstück, eine natürlich gezeugte? (wer zeugt da? wer gebiert?)

in ORFEO NEGRO, den du ja nicht gesehen hast, spielt die großstädtische moderne sehr wohl eine rolle, nicht nur im thema verkehr und in hochhaus-bildern, sondern der hades ist dort als kafkaeskes büro-archiv von unbearbeiteten personalakten dargestellt. durchaus ambivalente bilder, die aber von den usa und von europa aus wieder in richtung folklore vereindeutigt wurden.

aber das mit den covern ist tatsächlich interessant – die herausforderung der einordnung einer neuen musik, die sich da abbildet. skanks modernistisches antwort-cover auf verve/albizu, das @redbeansandrice oben zitiert hat, hat ja auch eine vorgeschichte wie die hier (weiter oben von @friedrich verlinkt):

--