Antwort auf: Bob Dylan – Rough and Rowdy Ways

Startseite Foren Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat Aktuelle Platten Bob Dylan – Rough and Rowdy Ways Antwort auf: Bob Dylan – Rough and Rowdy Ways

#11140505  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

pfingstluemmel Gerade musikalisch macht Rough and Rowdy Ways endlich den Schritt, den Dylan schon vor 20 Jahren hätte machen können. So gut einige der Alben aus diesem Zeitraum auch sind, es mangelte immer etwas an einem kohärenten Soundentwurf. Oft klingt das einfach nach „alter“ Musik, die man mit modernen Produktionsmethoden aufgenommen hat, ein kleines Technik-Lifting, zuweilen etwas zu slick produziert. Auf Rough and Rowdy Ways greifen alle Rädchen ineinander, man höre nur mal wie Kick und Bass harmonieren (und deren Sound!), wie die background vocals eingewoben werden und sich das alles in Richtung Slowcore lehnt, mit den passenden Tupfern zum richtigen Zeitpunkt. Das Schimmernde, An- und Abschwellende, Verschwindende und Wiederauftauchende in Murder Most Foul lässt einen großen Track wie Tempest nur noch nach Strophenhuberei klingen.

Präzise beschrieben, absolut stimme ich da zu. Die Sorgfalt, die Achtsamkeit, die Hingabe ans Detail bei der Aufnahme ist hervorhebenswert – und diese klangliche Sensibilität wurde meiner Meinung nach hörbar bei der Arbeit an den American-Songbook-Alben gewonnen. Ich finde, dass das eindeutig nicht nur eine Dylan-Leistung ist (wenngleich auch sein Gesang eindeutig von den „Sinatra“-Jahren profitiert hat), sondern auch eine ganz gewaltige Bandqualitaet: Da musiziert ein Ensemble, das sich über Jahre darauf trainiert hat, Nuancen und Details des Zusammenklingens auszuloten.

--