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Gleiche Gegend, gleiche Zeit, aber das Cover suggeriert zu Recht etwas mehr Nachdenklichkeit, ein paar dunklere Schattierungen – die Liner Notes meiner Ausgabe (die abgebildete von 1989, es gab noch eine spätere) geben nur zu #9-17 Auskunft, ob nun also Jack Sheldon oder Conte Candoli jeweils die Tromeptensoli der ersten Session blasen, kann ich nicht sagen (dazu müsste ich die beiden wieder mal ausgiebig anhören – Al Porcino als Solist scheidet ja eher aus, das war der Lead-Spieler nehme ich an) – im Balladenfeature über „No More“ tippe ich aber mal auf Sheldon (aka Baker-Einspringer), so brüchig klingt Candolis Ton nie? Ansonsten gibt es Bob Enevoldsen und George Roberts (tb – erster spielt wohl die meisten Soli und letzterer die Bassposaune), Vince DeRosa (frh), Art Pepper, Bill Perkins, Bill Hood („sax“ steht da nur, aber der Reihe nach generell wohl: as, ts, bari – aber ob jetzt auf „It Don’t Mean a Thing“ nicht Perkins das Bari-Solo spielt? ich vermute es mal …), Russ Freeman (p) (statt Paih auf dem Titelstück und dem Clover („Things Ain’t What They Used to Be“) der ersten Session, Victor Feldman (vib), Joe Mondragon (b) und Mel Lewis (d), auf der zweiten Session sind as Line-Up ähnlich, aber Frank Beach (lead) und Stu Williamson (der Solist), statt Hood spielt Jimmy Giuffre das Barisax (und diesmal steht bei Pepper Alt und bei Perkins – nur – Tenor), Feldman ist an Piano und Vibes zu hören, Paich auch wieder am Klavier, klar, und am Bass Scott Lefaro (sic).
Sehr schöne Sache jedenfalls!
Und krass, ich sehe da „Pressed under license by Warner Bros.“ und gucke genauer nach … da sind ja einfach die beiden Paich-Alben drauf, die es vor einigen Jahren (und ich glaub immer noch) in der Fake-Japan-Reihe von Warner wieder gab, also „The Broadway Bit“ und „I Get a Boot Out of You“ … war mir überhaupt nicht bewusst. Und wenn ich die Rückcover der Alben zu entziffern versuche, wird auch klar, dass die Liners der CD die alten Liners umstellen und neu zusammensetzen … sind eh anonyme Abfeier-Texte. Aber die Solisten-Listung fürs zweite Album finde ich aber auf die Schnelle nirgendwo. Egal, schöne Aufnahmen!
Warner, damals, war ja irgendwie seltsam, es gibt auch dieses eine tolle Desmond-Album, auch das ohne anständige Credits: wer hat produziert, wer war Toningenieur? auf den LP-Rückseiten gibt es immerhin Aufnahmedaten, aber auch bloss „Hollywood“. Hatten die in den Filmstudios hie und da einfach mal noch eine Platte produziert? Was Jazz angeht hatte das 1958 gegründete Label wohl eh nie wirklich einen Plan (das nötige Know-How für die ganzen Sachen in den 90ern hatte man sich wohl auch schon via Nonesuch zugekauft bzw. halt Matt Pierson von Blue Note abgeworben, wo er – das war mir gar nicht bewusst – von 1990/91 eine ganze Reihe Alben produziert hatte):
https://en.wikipedia.org/wiki/Warner_Records#1958–1963:_formation_and_early_years
PS: wer – auf beiden Sessions! – der Latin-Percussionist ist, würde mich auch noch interessieren … Costanzo, Pacheco …?
zuletzt geändert von gypsy-tail-wind--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba