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Was Schnabals Beethoven angeht – die Konzerte mit Sargent kenne ich auch nur in den Naxos-Ausgaben (wobei „kennen“ übertrieben ist). Von den Sonaten gab’s ja eine neue Box, analog zur Schubert-Box (die ich in dieser Ausgabe von Music&Arts habe).
Neben den Konzerten mit Sargent (Naxos) gibt es auch noch Nr. 2-5 mit dem Philharmonia Orchestra (Alceo Galliera auf Nr. 2, Issay Dobrowen auf Nr. 3-5) – das sind EMI-Aufnahmen von 1946/47 unter Walter Legges Aufsicht … warum sie und die Konzerte mit Sargent nicht zusammen mit den Sonaten in die verlinkte Box gepackt wurden, weiss ich nicht … wo inzwischen so viele Leute mit umfassenden Editionen bedacht werden, hätte Schnabel dies längst auch verdient – weiteres kann man sich bei Naxos zusammenklauben (Beethoven Piano Works Vols. 11 & 12 mit Variationen*, zwei CDs mit den Klavierkonzerten von Brahms (zu Nr. 1 gibt es zwei Intermezzi und eine Rhapsodie, zu Nr. 2 Schumanns Kinderszenen) sowie eine Bach-CD.
Die zwei Konzerte mit Stock stammen aus Chicago und erschienen bei RCA – sie sind 2017 auf der Doppel-CD „The RCA Victor Recordings“ neu aufgelegt worden. Dort gibt es auf CD 2 nochmal die Sonaten Opp. 109 und 111 sowie Schuberts Impromptus D 899, Aufnahmen aus New York. Die Sonaten lehnte Schnabel zeitlebens ab, die Gründe sind unbekannt (sie erschienen 1976 auf LP) – und den Schubert gab es vor dieser Ausgabe noch gar nicht zu hören. Lohnt auf jeden Fall … bei Schnabel kaufe ich aber eh einfach alles, was geht … die jüngste Anschaffung war die Arbiter-Doppel-CD von letztem Jahr mit dem legendären Frick-Rezital (CD1, die zweite CD enthält ein paar unveröffentlichte Sachen, die ich nicht wahnsinnig ergiebig bzw. klanglich schon sehr bescheiden fand) mit Szgeti/Fournier, das natürlich nie gut klingen wird, aber vermutlich auch nicht besser als hier (klick). Mit Fournier hat Schnabel ja auch noch die fünf Cello-Sonaten Beethovens eingespielt (ich hab sie in der EMI Icons-Box von Fournier, Nr. 2 machte Schnabel auch mit Piatigorski – auf der Naxos-CD mit dem „Emperor“ unter Sargent zu finden – und ) … und eine Brahms-CD wieder im Trio mit Szgeti gibt es es auch noch (wieder bei Arbiter, Klaviertrio Nr. 1, Violinsonaten Nr. 1 und 2), und bei APR gibt es zudem noch die HMV-Solo-Aufnahmen von 1947/47, wo noch mehr Mozart drauf ist (KV 332 und KV 511), zudem Webers „Aufforderung zum Tanze“ und nochmal das bei Naxos‘ beiden Brahms-CDs beigepackte Bonusmaterial (Schumanns Kinderszenen und die drei Stücke von Brahms). Die Mozart-Aufnahmen gibt es ebenfalls in einem Music&Arts-Set (5 CDs) – die APR-CD steht am Ende bei mir also gerade wegen des Webern-Stückes im Regal … aber gut, APR ist ein tolles Label … wobei Naxos für diese historischen Aufnahmen mit Mark Obert-Thorn ebenfalls einen einschlägig bekannten Spezialisten ins Boot holte – ich glaub er ist auch für APR unterwegs, Ward Marston dürfte der andere ähnlich „grosse“ Name in der kleinen Szene der Transfer/Audio-Restoration-Spezialisten für solche Aufnahmen sein).
Das wurde jetzt länger … hier müsste man sich das ganze zusammenstückeln können (hab ich nie getan, muss ich aber mal machen – ausdrucken und reinschreiben, was wo auf CD vorliegt) – das ist wohl immer noch recht aktuell (die erst 2017 erschienenen Schubert-Aufnahmen der RCA-Doppel-CD sind z.B. auch gelistet, unveröffentlichte Sachen sind also auch drin):
http://schnabelmusicfoundation.com/wp-content/uploads/2013/08/Discography-v18n1-3p33-143.pdf
*) Vols. 1-9 präsentieren die bei EMI/Warner auf acht CDs zusammengestellten Sonaten, vermutlich bei Naxos in der Reihenfolge ihrer Nummerierung, auf acht CDs passen sie ja nur umgestellt
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Musik beim Tippen:
CD 3 mit Parlophone-Aufnahmen aus den Dreissigern, u.a. mit einem halben Dutzend Stücken von Grieg, aber auch Moszkowski, Granados, Debussy, Fauré etc, und am Ende die Rapsodia Sinfónica Op. 66 von Turina mit einem Orchester unter der Leitung von Clarence Raybould. Ich hänge dann wohl gleich noch CD 4 mit den restlichen Parlophone-Aufnahmen an, da geht es mit dem Klaviertrio d-Moll Op. 32 von Arensky los (mit Henri Temianka und Antoni Sala), dann foglen ein halbes Dutzend Préludes von Rachmaninov sowie Stücke u.a. von D’Albert, Dohnányi, Scott, d’Albert, Schostakowitsch … sehr breites Repertoire und auf dem damals hart umkämpften Platz wohl eine der wichtigsten Stimmen.
CDs 1-4 der Box präsentieren die Parlophone-Aufnahmen, CDs 5-6 die für Columbia, CD 7-8 den Grossteil der Decca-Aufnahmen, auf CD 9 gibt es Aufnahmen für Decca, HMV und Saga, und auf CD 10 dann den Rest der Saga-Aufnahmen – der grösste Teil der Box erschien davor auch schon bei APR, Mark Obert-Thorn zeichnet bei acht der CDs für die Transfers verantwortlich, Ward Marston hat sich um eine zuvor unveröffentlichte Einspielung des zweiten Tschaikowsky-Konzertes gekümmert. Jedenfalls eine wunderbare Box, die – im Gegensatz zu den eher billig aufgemachten kleinen (Australian) Eloquence-Reissues mit einem 60-seitigen Booklet daherkommt, in dem Fotos und diverse – kleingedruckte – Texte zu finden sind.
Die Moura Lympany-Box von letztem Jahr ist ähnlich gut aufgemacht (dort kommt Joyce im Booklet auch vor, damals achteten die Label ja noch drauf, wer welches Repertoire im Angebot hatte, und wenn die Konkurrenz eben gerade was rausgebracht hatte, zog man nicht nach sondern hielt auch mal etwas zurück … und als zeitweilige label mates waren Joyce und Lympany ja auch in einer weiteren Konkurrenz-Situation: wer darf was aufnehmen?), und die ebenfalls letztes Jahr erschienene Box mit den frz. Decca-Aufnahmen von Cécile Ousset auch … ein grosser Vorteil ist, dass die Texte nur in englisch abgedruckt werden (was wollen Australier auch frz. und dt. Übersetzungen anfertigen lassen?) und deshalb viel mehr Platz einnehmen können … mich dünkt ja in vielen grossen Boxen, dass die Texte viel zu knapp ausfallen, auch wenn sie – in dreisprachiger Ausführung – halt doch viel Platz einnehmen).
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