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stefaneTeil 2:
Track 9
Lockerer Swing bei den Gitarren, sehr erzählerisch und großartig aufeinander hörend.
Schöne Fingerübung, gefällt, ohne zu sehr zu berühren.
Track 10
Das Klavier gefällt mir am Anfang, wird dann aber immer wuseliger und hyperaktiver, um sich ab Minute 1:30 gefühlt selbst zu überholen. Insgesamt strengt mich der Track etwas an, zumal der Sound des Sopransaxophons nicht so an mich geht.
Track 11
Geradezu beruhigend nach dem Powerplay auf dem Track zuvor.
Schade, daß das Klavier links und die Drums rechts etwas in den Lautsprechern kleben bleiben. Ansonsten aber ein schöner, lebendiger Sound, auch in den flächigen Bläsern.
Track 12
Schöner Orgeljazz, hat Dampf und Groove. Die Gitarre leider im Mix etwas arg weit hinten. So eine Hammond klingt schon toll, wie auch hier ab Minute 1:30 zu besichtigen.
Track 13
Ähnliches Powerplay wie bei Track 10, aber das hier ist viel organischer, natürlicher und involvierender. Dazu gefallen mir hier alle Beteiligten: der Sound des Klaviers schön voluminös mit einer gewissen Blues-Grundierung, auch der Saxophonist mit einer gewissen erdigen Schwere in seinem Sound, Bass und Drums auch sehr gut.
Toller Track.
Track 14
Tolle Oboe und eine zart gespielte Gitarre zum Einstieg, hat etwas Surreales und Filmmusikhaftes an sich, sehr lautmalerisch, auch der tolle Sound des Saxophons. Dann nach 1:30 Minuten plötzlich Big Band Sounds, bevor das Stück wieder zum Ausgangspunkt zurückfindet.
Highlight!
Track 15
Harter Bruch jetzt: Back to the Dancefloor. Cooking, macht Spaß, wenn auch etwas formelhaft. Toller Gitarrist, oder sind es sogar deren zwei?
Jedenfalls ein toller Rausschmeißer.
Vielen Dank für den schönen BFT, bei dem ich wie immer wenig bis nichts erkannt habe.
Meine Favoriten waren die Tracks 2, 6, 7, 8, 13 und 14. Bin mal gespannt auf die Auflösung.
Danke Dir!
#9: eine faire Beschreibung!
#10: wuselig und hyperaktiv :) … zwei der Musiker waren neulich mit der Nachfolgeband von dieser hier auch in meiner Kleinstadt, 30th anniversary ihres ersten Konzerts hier, ein sehr netter Abend, ein paar der Gaeste erinnerten sich noch an das Konzert von vor 30 Jahren… ich bat den Bassisten, den wir hier hoeren, hinterher, mir einfach die zwei, drei besten Alben der Band zu verkaufen – und er meinte, das Debut wuerde noch immer sehr gerne genommen… und, naja, wenn du mich nachts aufweckst und mich bittest, eine Band zu nennen, die weder wuselig noch hyperaktiv ist… von dem her find ich das hier einfach historisch einen super interessanten Track: es ist wuselig, es ist hyperaktiv, und es hat Teile der Jazztradition (McCoy Tyner) voll drauf… und das ist alles ueberraschend, wenn man weiss, wie es weiterging…
#11 ich liebe das Label sehr, und auf jeder LP steht ganz genau, mit welchen technischen Geraetschaften hier aufgenommen wurde… einer der beiden Produzenten war der Schwiegersohn von L. Ron Hubbard, und ich hab mal viel in Scientology Aussteigerforen ueber ihn gelesen… sie schreiben nur Gutes… zum einen seinen Thetan-Level, der beeindruckend ist, wenn man an sowas glaubt (tun die meisten dort immer noch, sie glauben nur, dass es zu kommerziell geworden ist), und zum anderen seinen unglaublichen Sachverstand, wenn es um Soundtechnik geht… und tatsaechlich steht so ungefaehr auf jedem Album eine andere Liste von technischen Geraeten… aber man muss auch ganz hart sagen: die Musik ist super, aber so richtig toll klingen die meisten der Alben eigentlich nicht… vielleicht haette man die Soundtechnik auch einfach Profis ueberlassen koennen…
#12 ja: der Orgelsound im kurzen Solo war der Moment, wo ich mir sicher war – das hier muss rein.
#13 da sind sich alle einig: das gleiche Spiel wie in #10 abere diese Mannschaft ist besser… was lustig ist, weil man die Rhythmusgruppe eigentlich eher hinter so jemandem wie Dexter Gordon, Ben Webster oder Johnny Griffin auf Durchreise vermuten wuerde… aber die Jobs haben sie nur gekriegt, weil sie einfach sehr sehr gut waren…
#14 das verrueckteste an dem Track ist, dass die Big Band Sounds von einem Hornquartett produziert werden, arrangiert von jemandem, dem Big Band Sounds wahrscheinlich vertrauter waren… das haette man auch billiger haben koennen… (die Oboe ist ein Jazzsaxophonist aus der dritten Reihe in seinem alter ego als Tanzmusikoboist… kein Wunder, dass der sich auf dem ganzen Album so gut einfuegt…)
#15 zwei Gitarristen, oben schon erkannt, Grant Green spielt die Soli, ein anderer Herr zaubert den Groove
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