Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › blindfoldtest #32 – redbeansandrice › Antwort auf: blindfoldtest #32 – redbeansandrice
wahr1 jobims wave haben wir ja schon klargemacht. aber wer spielt hier? jedenfalls eine sehr straffe version, die nichts von der ferdernden leichtigkeit des originals hat, aber dieser neue charakter ist trotzdem sehr schön, ein treibendes gefühl vermittelt er. ein bisschen big band sound. ist das so eine kleine universitäts-big-band vielleicht, die ein paar gute coverversionen in petto hatte und irgendwo in den us of a lokale bühnen bespielt hat?
2 tenorsaxofon. reduzierter anfang, ein bass kommt dazu, der hätte gerne etwas weiter nach vorne gemischt werden können. klavier. drums. mir gefällt, wie sich das klavier auf wenige cluster beschränkt, hoffe, es bleibt so. scheint mir auch wieder eine live-aufnahme zu sein. klingt etwas diszanziert aufgenommen, wie auf einer größeren bühne vor nicht vollen rängen. montreux? das würde auch den unterrepräsentierten bass erklären. gefällt mir gut, ich muss aber sagen, dass ich besonders auf das klavier achte. das sax flottiert so oben drüber und ist nicht so ganz mein fall. aber schöner track, die sieben minuten waren schnell vorüber.
3 jetzt wirds schneller. es hardbobt, wenn ich das richtig höre. band mit klavier, bass, drums und leader-sax. spielen sehr gut zusammen, kein zusammengewürfelter haufen. das ist ein track, der in seiner gesamtheit wirkt. hat feuer. wieder live. klaviersolo ist mir zu, äh, wischig, ich bin wohl noch zu sehr in das tolle ökonomische spiel von track 2 verliebt. hat was retro-eskes. finde ich ganz gut, aber mir fehlt hier einfach was, an dem ich hängenbleibe.
4 das ist wieder schön, wie sich das sax ganz ungewöhnlich in den song eindrückt und schlängelt. finde ich sehr ungewöhnlich. die melodiefragmente purzeln locker heraus. jetzt auch mit einer tollen gitarre, leicht abgezerrt. klasse track! hat was klassisches und modernes gleichzeitig. klaviersound nicht ganz mein fall, aber lässt sich hier trotzdem gut hören. also 2+4 sind super bis jetzt, die anderen auch nicht schlecht.
5 guter übergang von 4 auf 5. hat was arabisches. schönes zusammenspiel von sax und flöte/klarinette (?). finde ich auch ungewöhnlich. wird alles schön transparent gehalten, klavier ist auch klasse, sehr perkussiv, dann gleichzeitig melodisch interessant, ein schönes geschäftiges treiben, das währendessen immer wieder neue eindrücke aufnimmt. gefällt mir wieder super. toll jetzt das alleinige spiel von sax/flöte/klarinette. gleitet ein bisschen in einen vorzeigegestus, aber das macht nichts. wieder ein toller track.
6 klarinette/oboe. bass. klavier. subtil bewusstseinserweiterndes vibrafon. hampel? (ich muss immer an hampel denken, wenn ich ein improvisiertes vibrafon höre, also nichts dabei denken, bitte. ich kenne hampel auch kaum.) schönes ruhiges stück, wieder ein highlight. klavier dreht jetzt auf und dezent durch. kleine wirbel produzierend. gefällt mir sehr gut. hat was magisches.
soweit erstmal. 2+4+5+6 sind meine favoriten, aber der rest ist bisher auch gut.
#1 nur ein Sextet, aber lokale US Buehne trifft es genau (wie oben erwaehnt: ein Strandcafe)
#2 und wieder ein exzellentes Gefuehl fuer den Ort, ein grossen europaeisches Jazzfestival, damals in seiner dritten Edition 1982… ueber den Pianisten weiss ich fast nichts, aber er nimmt scheinbar bis heute regelmaessig auf…
#3 retroesk… ich weiss was du meinst, aber ich haett das positiver gesehen, das ist ein bisschen die Entdeckung der Jazztradition, also, in den 80ern kam es ja ploetzlich in Mode, die ganze Jazztradition auf einmal zu praesentieren… und in irgendeiner Weise ist das ein fruehes und sehr lebendiges Beispiel…
#4 gute Worte ueber diesen Track freuen mich sehr!
#5 zugegeben, ich find halt auch einfach krass, wie technisch sauber der Herr hier zwei Saxophone gleichzeitig spielt…
#6 Klarinette, schoen, dass es gefaellt!
Danke fuer Deine Kommentare, freue mich auf den naechsten Schwung!
--
.