Antwort auf: Who’s Gladys Thompson, anyway? (Auf der Suche nach Chuck Thompson, Jazz-Drummer)

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Da fand ich auch ein Bild zur aktuellen Zeit (von hier):

Danke für die weitere Recherche @redbeansandrice! Ich kenne diese Szene praktisch gar nicht, aber es gibt da ja auch einen Soundtrack, v.a. die Box hier von Fantasy (die Weiss-Brüder sind auf den Eisenwill-Fotos ja auch zu sehen):

Das Booklet habe ich gerade studiert, aber Fotos mit Jazzmusikern sind da leider ziemliche Mangelware. Eines ist drin, mit Kenneth Rexroth und Brew Moore als den beiden auch in der Beschreibung identifizierten … das am Klavier dürfte auch Bill Weisjahn sein, der Bassist sieht nicht wie Hartstein aus würde ich sagen, bin da aber auch schlecht (andere Haarlinie)? Das Foto gemacht hat Harry Redl, ein Jahr steht nicht dabei (nur das (C)-Jahr der CD-Box), von Redl finden sich im Booklet und im Netz weitere Fotos:

(Hier ist es in besserer Qualität als mein Handy-Schnappschuss, aber die Seite ist ja eine echte Pest, die längst die Google-Bildsuche verseucht: https://www.pinterest.ca/pin/341007003009525300/)

Das Foto mit Melba Liston kenne ich … hab die CDs nicht greifbar, aber ev. von hier:
https://www.discogs.com/Dexter-Gordon-Dexter-Gordon-On-Dial-The-Complete-Sessions/release/10565199
Da würd ich aus dem Bauch mal davon ausgehen, dass die Leute korrekt identifiziert sind und dass das Foto wirklich bei der Session entstand.

Dann noch aus „Coltrane Reference“, p. 120:

Ca. September 7-29, 1956 (several weeks, opening and closing dates not confirmed; Tuesdays off), Café Bohemia, New YOrk City (15 Barrow St., borough of Manhattan).
[…]
Bud Powell was scheduled to open August 24 for four weeks („BUd at Bohemia; Has Rift Healed?“ Down Beat, Sept. 5, 1956, p. 28). [… aber er hatte Probleme mit seiner Cabaret Card, das lass ich weg …]
Joe Segal was at the Café Bohemia around Friday, September 14, 1956, and lists „Miles Davis‘ crazy group“ and the Duke Jordan Trio („A Tale of Three Cities,“ by Joe Segal, Metronome, Nov. 1956, pp. 41, 55-58). Segal then saw the Bud Powell Trio at Pep’s in Philadelphia the following week (with Gene Ramey, bass and Chuck Thompson, drums, accompanying Powell), along with the Charlie Mingus Jazz Workshop and Lester YOung. The New Yorker listings include Powell at Café Bohemia until mid-September; Powell may have regained his cabaret card, either permanently or temporarily, and appearted as listed before moving to Pep’s in Philadelphia. If he didn’t regain his cabaret card, he could still have appeared at teh Café Bohemia on weekends only (as allowed by the peculiarities of the cabaret card restrictions). Or the New Yorker listings might be wrong, and Powell’s Café Bohemia stint may have been cancelled entirely. (The New Yorker frequently pointed out that last-minute changes were common at certain clubs, indlucing the Café Bohemia.)

Der Auftritt in der Pep’s Lounge scheint also einigermassen gesichert – und das überhaupt die ersten Auftritte von Thompson, nachdem Hawes und Mitchell ihn zurückgelassen hatten?

Mehr gibt das Buch leider nicht her (auch zu Sonny Stitt in Kalifornien ca. 1959 nicht … der war allerdings öfter mal auf dem gleichen Turnus direkt hinter dem Davis Quintett/Sextett unterwegs, aber nicht bei Auftritten in Kalifornien). Es gibt aber – Nebengleis, das nichts zur Thompson-Sache tut – auf S. 111 einen Verweis auf einen Gig des Sonny Stitt-Serge Chaloff Quintet im Jazz City in Los Angeles, Anfang März 1956 (davor trat dort Davis’s Quintett auf, daher wird das in „Coltrane Reference“ überhaupt erwähnt).

Im Mosaic-Set mit Stitts Roost-Aufnahmen ist der fragliche Zeitraum abgedeckt, aber es gibt dort keinen Hinweis, dass Stitt Ende der Fünfziger länger in Kalfornien weilte. Die zwei Verve-Alben mit der West Coast-Band (Levy, Vinnegar, Lewis bzw. auf zwei Tracks des zweiten Levy, Morrow, McBrowne) werden aber erwähnt. Aber längere Gigs gab es damals wohl eher nicht, sonst würden sie vermutlich in den Liner Notes wenigstens kurz erwähnt.

Coltrane Reference:

Chris De Vito, Yasuhiro Fujioka, Wolf Schmaler, David Wild: Coltrane Reference, hrsg. Lewis Porter, Routledge, New York/Abingdon, 2009

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