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redbeansandrice
#19
schoene Atmosphaere, ich mag die Gitarre sehr, bei der Trompete bin ich etwas unentschlossen… die Begleitung um 2:30 find ich gut, und auch dieses Gepuste ein paar Minuten spaeter… vorne das Thema find ich weniger ueberzeugend… ich hab in den letzten Jahren auch eine leichte Allergie gegen gedaempfte Trompete entwickelt
stattdessen die wahre #1: zwei Bassklarinetten? Ne Bassklarinette und Saxophon… Schoen… die deuten nach Frankreich, und diese leicht verhuschte Gitarre laesst dann an Marc Ducret denken… das kann man sich gut anhoeren, auch wenn es mir am Ende meistens dann doch zu stressig ist, mit diesen folkloristischen Ideen…
#2
so klingen moderne Mainstreamgitarrenalben ab den 70ern, oder? Klavier ist eine etwas lyrischere Version von Tyner, sowas wie Harold Danko… bin mir nicht ganz sicher, ob ich das schoen finde, eigentlich wohl schon, haette ich frueher nicht gesagt… und die Gitarre spielt schoene energische Linien, das ist jemand der Grant Green gehoert hat… der Sound des Schlagzeugs hinten naja…
#3
das ist so eine Gitarrentrioversion von Monk… spricht mich direkter an als der zweite Track, ist allenfalls ein bisschen trocken…
#4
und auch das hier ist trocken, bis auf den stark verzerrten Gitarrenton… find ich gut, diese Gitarre mit Ecken und Kanten ueber einem sehr klassischen Jazzbackground… die Phrasen in den Soli sind auch ueberhaupt nicht Bebop sondern spielen mehr mit Riffs und Klaengen und so
#5
Abwechslung, endlich ein Saxophon, und ich mag wie das Klavier im Hintergrund Akzente setzt… das Klaviersolo ist auch toll
#6
Atmosphaere gefaellt direkt, ueberraschenderweise bild ich mir ein, das schonmal gehoert zu haben… die Trompete weiss jetzt nicht gerade zu glaenzen, ist aber auch schwer…, rhythmisch ist jedenfalls viel los… sowas kann ich nicht immer hoeren, dafuer ist es zu unruhig, aber im richtigen Moment ist sowas perfekt… das Ende ist ueberraschend abrupt… aber ist ja auch nicht einfach, so ein Stueck gescheit zu beenden
#7
Spionagefilm… ich muss unbedingt wissen, was das ist, sowas hoer ich sehr gerne und jenseits von Gabor Szabo kenn ich fast nichts, was so ist
#8
Django! diese spaeten elektrischen Sessions sind absolut Hausapotheke
#9
These foolish things… schoene klassische Jazzgitarre mit einem Pianisten, der auch ein bisschen Celesta spielt… kenn ich tendentiell eher noch nicht, sowas kann ich stundenlang hoeren
#10
noch ein Lieblingsstandard, Here’s that Rainy Day, in einer sehr eigenwilligen Sologitarrenversion … ich mag wie hier ueber das Thema meditiert wird… ab Minute drei darf dann die Band dazu, haett es wegen mir so nicht gebraucht den Uebergang, dadurch zieht sich das Stueck auch ein bisschen… aber schoen ist es absolut…
#11
das klingt jetzt wieder nach Gabor Szabo, auch die Floete ist da stimmig (das Solo ist allerdings zu raffiniert fuer Szabo)… rhythmisch interessant, klingt gut, muss ich haben, Floetensolo haett ich noch gut gefunden…
#12
auch das scheint eine bekannte Melodie zu sein… Gitarre kann ja ein bisschen suesslich werden, wenn man nicht aufpasst… rein gitarristisch scheint das hier hervorragend gemacht zu sein, nur ultimativ interessant find ich es eher nicht
#13
Soundtrack… das wird mich jetzt eher ueberraschen, wenn das was aelteres ist, obwohl alles sehr klassisch klingt, ich mag die Rhythmusgruppe… sowas kann stundenlang im Hintergrund laufen, auch wenn von der Gitarre (oder den Gitarren) immer wieder interessante Impulse kommen… mit dieser Mischung Wildwest / mittlerer Osten rat ich jetzt einfach mal Tzadik / Marc Ribot, sowas…
#14
und auch das koennte Marc Ribot sein… so in der Art stell ich mir ja auch die Derek Bailey Soloalben vor, die ich nicht kenne oder Chadbourne, Akchote… all die Sachen, die mir normal zu stressig sind… ist ganz witzig, wuerde mich aber auf Albumlaenge fertigmachen
#15
ein Gitarren-BFT ohne Orgel waere ja auch was gewesen… fuer ein richtiges Orgelalbum ist es allerdings zu bluesy… wenn ich raten muesst wuerd ich sagen Blood Ulmer mit George Adams irgendwann in den 80ern oder 90ern
#16
vom Ton und der Melodielinie vorne her rat ich da mal David Torn, ist auch clever genug dafuer, allenfalls ein bisschen zu clean und filigran im Solo… klingt jedenfalls wie die Sachen, die in den 90ern in der Radiosendung von Michael Ruesenberg kamen… wenn der Jean-Paul Bourelly oder der Vernon Reid wieder ein neues Album draussen hatten und so… hab da nie so richtig hingehoert damals, aber vom Solo find ich das hier jetzt doch ziemlich schoen
#17
Sologitarre… irgendwas ist mir hier zu aufgeraeumt und rockig, also, es wird nicht passieren, aber man koennte hier nach auch eine Akustikversion von Summer of 69 von Bryan Adams programmieren… das ist huebsch, aber letztlich bin ich dann doch nicht genug Rocker um das hier zu schaetzen
#18
und nochmal sparsam begleitete Gitarre, technisch sehr fit, das mit dem Cello find ich ganz pfiffig, wenn auch nicht sehr konsequent umgesetzt… so 100% kriegt es mich nicht, dazu ist es zu wibbelig, aber ein schoener Track, klar
ich antworte doch noch schnell im block – vielen dank jedenfalls, schön, deine perspektive auch dabei zu haben. und gut, dass du nicht früher dabei warst, so konnte ich mich wenigstens kurz daran erfreuen, dass django nicht sofort erkannt wurde
#19: ja, schöne atmosphäre. der kornettist ist halt ein persönlicher held von mir, und was er hier macht, hat gypsy schön beschrieben, finde ich. beim gitarristen brauchte ich etwas, aber ich finde ihn immer toller.
#1: interessant, das mit frankreich kam jetzt auch schon öfter. ducret, ribot, torn mag ich alle nicht, aus unterschiedlichen gründen, deshalb sind sie im bft nicht dabei. ich habe von ducret aber auch noch nie so etwas klangfetischistisches gehört (der typ hier spielt das gleiche modell wie wes montgomery).
#2: kann ich alles so unterschreiben. moderner mainstream der (späten) 70er stimmt.
#3: interessant, monk… klar, das eigenbrötlerische des themas, es hat was störriges, ich mag das total gerne, weil es andererseits auch so unprätentiös ist (hallo marc ribot).
#4: stimmt alles, genau so.
#5: witzig, der erste fan des klaviersolos großer name, ist überhaupt eine absurde all star band, wo man bei allen grabenkämpfen der 80er dachte, die könnten überhaupt nichts miteinander anfangen… gleicher drummer wie in #1, übrigens. und der vion #2 ist identisch mit dem auf #3 ,-)
#6: die trompete will nicht glänzen, das ist alles sehr kollektiv gedacht hier. gilt auch für die gitarre, und das finde ich bemerkenswert.
#7: dann freu dich mal auf die auflösung ;-9
#8: die späten sessions von django haben mich auch immer interessiert. da geht wirklich nochmal was neues auf.
#9: glaub auch nicht, dass du das kennst. aber mich freut die allgemeine würdigung sehr.
#10: das ist „angel eyes“. witzig, habe gerade „rainy day“ von desmond mit bickert gehört und kam nicht auf den standard…
#11: sehr toll, dass du das magst. schöne flötensoli gibt es auf dem album durchaus, und auf zwei anderen auch, die waren sich echt sehr nah. szabo ist eine der vielen wirklich schmerzenden lücken hier, er ist das hier nicht.
#12: gitarristisch hervorragend. zum vorgänger-gitarre-solo-album hat manfred eicher gesagt, es sei das ultimative. süßlich ist es in der tat aber auch, er hält das hier nur gut in der balance, finde ich.
#13: ist nichts älteres, sondern der aktuellste track im mix. wildwest/ mittlerer osten ist eine interessante wahrnehmung. es gibt tatsächlich eine totale affirmation de westlichen tonsystems und gleichzeitig eine mikrotonale, aleatorische störung.
#14: bin gespannt, ob du den protagonisten hier kennst. auf ribot war ich gar nicht gekommen, aber solche sounds mit einer leicht provokanten distanzierung zur klangerwartung könnten auch von ihm kommen, klar.
#15: falsch, kennst du wahrscheinlich sogar, ist aber auch nicht sehr typisch, glaube ich. george adams hat auf jeden fall auch so einen bluesy cry.
#16: anfang der 70er, mit sehr zeitgemäßem personal. großes festival, verzerrte gitarre darf erst seit kurzem die show machen, aber der herr auf #17 war schon gestorben und hat die lücke hinterlassen.
#17: rocker’s heaven. große referenz für einige hier, aber eben, ganz klar: kein jazzer.
#18: der bassist hat sowas gerne auch auf dem cello gemacht, z.b. bei dolphy. traumbesetzung hier, große lässigkeit, gute produktion, noch wenig geld. hier ist der protagonist nicht sehr beliebt, seit seiner orgeltriozeit (mit 19 oder so). vielleicht zu unrecht? der ton ist fantastisch, finde ich – später gab es eine gitarrenserie mit seinen initialien: die GBs von ibanez.
merci & bis morgen! vielleicht findet ihr bis dahin noch #1 und #16 heraus
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