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Zusammenfassung zu (1):
5:31 min
Nicht Grant Green
vorgarten:
ja, coryell auf THE DEALER ist natürlich ein monster – und da liegt auch nochmal eine zweite „emanzipation“ der jazzgitarre drin, obwohl das da (und bei martino und szabó in der zeit) eher nach fließenden (!) übergängen klingt. die rock-extase, die da drin liegt, flirtet nur noch mit den jazzgerüsten, schmiegt sich noch ein bisschen an, aber das ist trotzdem ernst gemeint.
bei #1 bist du noch auf dem falschen dampfer, die leute sind älter, nicht retro. oder vielleicht eher beides, das ist der reiz. (zu Thelonicas Vermutung: „mich erinnert das etwas an die „The Chicago Project“ mit Jeff Parker.“)
die instrumentiereung ist hier, glaube ich, nochmal besonderer – bassklarinette und baritonsax. tief und warm und sehr entspannt. der gitarrenton ist etwas für fetischisten, aber ich mag, dass er sich zwischendurch auch mit dem bass verbindet, eigentlich die ganze zeit verknüpfungen eingeht und doch ganz klar den ton angibt. ein musician’s musician, sehr offen für experimente, aber aus einer völlig konservativen ernsthaftigkeit heraus.
minimal-biss vom schlagzeug. weicher gitarrensound. die aufnahme war mal ein kleiner forums-hype, aber dankenswerterweise vergessen das ja auch viele wieder, weil sie viel zu viel zeug hören.
oh ja, alles jazzer. einige davon leider nicht mehr unter uns, auch der stille star hier (im bft-kontext). es gibt eigentlich niemanden, der dieses album nicht mag, glaube ich. hat trotzdem 6 jahre gedauert, bis es rauskam.
der rest des albums ist nicht ganz so sachte, das macht das stück auch noch mal besonders. das ist übrigens ein baritonsax hier, kein tenor. kommt nicht aus europa.
nur ein saxofon (bariton), das andere ist eine bassklarinette. tiefe instrumentierung. die gitarre verbindet sich mal mit der basslinie, mal als melodieinstrument mit den bläsern. das intro gestaltet sie allein. ganz unangeberisch dominiert sie hier das stück. feingliedrig: genau!
thelonica: #1 tolles Intro, langsamer Einstieg der Bläser auch toll, wobei das ein wenig an Mingus erinnert. Die Komposition wirkt aber jedoch eigenständig. Den Gitarristen höre ich jetzt mehr bei Kenny Burrell im mittleren Part, beim Thema und Intro erinnert er an Django Reinhardt und Wes Montgomery, speziell der Ton.
Antwort vorgarten:
den ton von reinhardt und montgomery könnte ich jetzt nicht gut vergleichen, aber burrell als referenz kommt schon hin. der gitarrist kannte sich da gut aus, er hat das auch unterrichtet.