Antwort auf: blindfoldtest #31 – vorgarten

#11099261  | PERMALINK

vorgarten

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thelonica#1 tolles Intro, langsamer Einstieg der Bläser auch toll, wobei das ein wenig an Mingus erinnert. Die Komposition wirkt aber jedoch eigenständig. Den Gitarristen höre ich jetzt mehr bei Kenny Burrell im mittleren Part, beim Thema und Intro erinnert er an Django Reinhardt und Wes Montgomery, speziell der Ton.

den ton von reinhardt und montgomery könnte ich jetzt nicht gut vergleichen, aber burrell als referenz kommt schon hin. der gitarrist kannte sich da gut aus, er hat das auch unterrichtet.

thelonica
#10 wurde aufgelöst. Der Minimalismus hier ist toll. Der nächste Track (#11) ist dann ein bißchen zu offensichtlich, das verrät viel über die Art der Zusammenstellung bei diesem BFT. Es soll allerdings kein Gemecker sein. Nach #10 bin ich jedenfalls nicht so richtig bereit mich auf #11 einzulassen.

verstehe nicht, was du mit der art der zusammenstellung meinst. zu viele brüche? klar ist das ein sprung über 30 jahre und in einen anderen sound hinein, aber tatsächlich ist die technik der beiden vergleichbar (daumen!) und manchmal ist es ja auch interessant zu hören, wohin sich was entwickelt. es gibt von montgomery unfassbar viel vordergründiges zeug, und natürlich auch die kommerzphase am ende bei cti, da wäre der bruch kaum zu spüren gewesen. aber ich bin ja gerade stolz gewesen, endlich mal ein minimalistisches montgomery-stück auszugraben, das ist nämlich eine große ausnahme.

thelonica
#13 auch super, ich höre viele Gemeinsamkeiten zu Coryell und Ulmer, alle 3 haben reichlich viel gemeinsam. Die Begleitung von Bass und Schlagzeug und auch ihr Spiel, erinnert sehr an Passagen bei „The Dealer“. Eigentlich die ganze Dynamik des Zusammenspiels. Das Thema ist zwischdurch dem Flamenco (das Intro auch) nahe, jedoch vermeidet sie die clichés. Manches klingt nach Slide guitar. Der Einsatz der Effektgeräte lässt ja fast schon eine zweite Gitarre vermuten. Anm: Elmore James hatte auch sehr oft einen zweiten Gitarristen dabei. Eine sehr komplexe Aufnahme mit vielen Nuancen.

ich weiß wirklich gar nicht, was halvorson, coryell und ulmer gemeinsam haben könnten. dass sie eine handschrift im effektgebrauch entwickelt haben (dabei aber völlig unterschiedlich klingen?). aber deine wertschätzung dieser interpretation hier kann ich gut nachvollziehen, auch wenn sie vergleichsweise zurückhaltend und nah am thema bleibt.

thelonica#16 hier auf die Gitarre im Intro achten und dann das mit dem Spiel/Konzept bei #13 vergleichen. Die Verzerrung, das Timing/die Verzögerungen, Dissonanz…Ulmer macht hier auch irgendwas mit dem Feedback oder der Verzerrung, was mir gut gefällt. Irgendwann ab 1:58 wird es auch kurz interessant (höre ich da Gemeinsamkeiten zum jungen Coryell? Ja, ganz viel). Link Wray dürfte ihm bekannt sein, hat er (vielleicht auch Coryell) da einige Ideen her, oder wurde von ihm beeinflusst?

dein verdacht ist heiß, auch wenn ich nicht verstehe, wie du dahin kommst ;-)

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