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stefaneTeil 2:
Track 7
Sehr schön, der BFT geht nach Brasilien.
Ein dichter, aber sehr flockiger und elastischer Groove. Und dann wird nach eineinhalb Minuten die akustische plötzlich von der elektrischen Gitarre abgelöst.
Ende der Sechziger?
mitte 60er. sehr interessant, dass alle sofort an brasilien denken, obwohl das thema „china“ signalisieren will. liegt wohl an der rhythm section, die einen us-amerikanischen zugang zu bossa und samba geprägt hat. „flockig“ finde ich eine schöne beschreibung.
stefaneTrack 8
Ary Barrosos „Brazil“, aber wer spielt da?
Ein schön beweglicher und singender Gitarrenton. „Brazil“ ist für mich aber irgendwie totgespielt, dem Song kann ich nicht viel abgewinnen.
ja, das verstehe ich. dadurch, dass das – so schnell gespielt – fast eine varieténummer wurde, hat man es als sehr vordergründig abgespeichert. und später kam dann auch noch der film… die gitarre hier ist eine der einflussreichsten, aber auch individuellsten der musikgeschichte, bei ihr ist zum ersten mal überhaupt eine jazzband um eine gitarre herum gruppiert worden.
stefaneTrack 9
Und gleich der nächste bekannte Song: „These Foolish Things (Remind Me of You)“.
Der Gitarrensound gefällt mir: swingt wunderbar, bleibt aber gleichzeitig cool.
Ende der Fünfziger vermutlich.
ende der 50er stimmt haargenau. swingende coolness. tolles stück.
stefaneTrack 10
Und weiter geht es mit Standards: „Angel Eyes“.
Sehr zärtlich gespielt, reduziert und minimal, trotzdem spannend und packend. Pure Schönheit!
es ist sehr schwer, das nicht zu mögen
stefaneTrack 11
Harter Bruch jetzt. Ab in die Nineties, wie ich vermute.
Eine Art Jazz Funk. Die können alle was: schönes Zusammenspiel, sehr variabel, die Breaks auf den Punkt, aber irgendwie fast schon zu virtuos und perfekt.
der gitarrist verwendet eine ähnliche technik wie der in #10. das ermöglicht auch diese art der virtuosität. es hat auch eine ähnliche wärme finde ich – aber auf der anderen seite stehen die neuen digitalen rahmenbedingungen.
stefaneTrack 12
Akustische Solo-Gitarre; was ist das: Jazz, Folk, New Acoustic Music? Sehr klar gespielt und über die ganzen viereinhalb Minuten spannend.
tja, was das ist, weiß ich auch nicht so genau. aber die struktur des stücks ist sehr komplex, und dadurch bleibt es auch abwechslungsreich.
stefaneTrack 13
Das ist jetzt ganz toll, weil mit einem irgendwie sehr offenen Gitarrensound versehen: weiß nicht, welche Effekte der Gitarrist hier zum Einsatz bringt, aber das Ergebnis liegt immer so eine ganz kleine Spur „daneben“ und ist minimal dissonant, wodurch das ganze Gebilde atmet und eine wahnsinnige Frische versprüht.
ja, das ist ein sehr eigener effekt, hier noch recht reduziert eingesetzt. eine bedingt steuerbare instabilität des tons im ausklang. mittlerweile ein trademark. ist das aktuellste stück hier.
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