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ich antorte mal en bloc – vielen dank jedenfalls für die klaren urteile und schönen beschreibungen!
brandstand3000#01 | sehr schönes stück. über eine frei rum bummelnde gitarre legt sich ein getragenes Thema von bassklarinette und saxofon. dann gibt die gitarre den groove vor, in den bass und schlagzeug einsteigen. das thema geht dann rund und rund und die gitarre soliert entspannt, während die bläser schön variieren. alles sehr laidback, der groove gerade und nicht ohne biss, aber angenehm zurückgelehnt. gefällt mir gut, dass keiner mehr aussteigt, und dass alle zusammen das boot schön bis in den hafen schaukeln. schöner, weicher gitarrensound.
#02 | hier fand ich den sound zuerst etwas blechern, trashig, vor allem das schlagzeug. low-budget-80er? inzwischen mag ich das stück sehr und das hüpfende funky thema hat sich zum ohrwurm entwickelt. nach dem lockeren lounge-funk des anfangs geht es dann in einen standard-swing zum ab-jazzen. mittlerweile bin ich aber voll dabei und erfreue mich an der allgemeinen ausgelassenheit. die gitarre begleitet sehr schick im piano solo, den bridge teil ab 1:50 finde ich entzückend. und die gute laune im gitarrensolo überzeugt mich auch.
#03 | das geht mir eigentlich total auf die nerven, diese kinderliedartigen kleinstmelodien. aber sie spielen super zusammen und umeinander herum, auch gut strukturiert, für mich nur total anstengend. bei so was nervt mich dann gitarre auch besonders. die pickt dann richtig auf meinen nerven herum.
#04 | eigentlich hier ein bisschen ähnlich, aber der sound ist toll. erst ein ein zwingender bassgroove, dann schwallen gitarre und schlagzeug wie ein wilder bergfluss darüber und der fluss behält das ganze stück über ein gutes tempo. das müssen sehr bekannte hochleistungsmusiker sein. die aufnahme vielleicht auch ein klassiker aus der gitarren-hochzeit in den 80ern. guter effektlastiger gitarrensound, schön angedreckt.
#05 | nochmal ein gitarrensound, für den die moderne jazz gitarre in den 80ern berühmt war, der flächige anschlaglose sound über volumepedal oder so. das hat man damals doch dauernd gehört. hat ja auch einen schönen atmosphärischen effekt, hier tatsächlich nur in begleitender form, nicht im mittelpunkt. der ganze sound ist hier sehr geleckt, das saxophon etwas schmierig. dazu noch etwas tango-melancholie. wie ein französischer film aus den 80er jahren, viel regen, viel neon. schwer zu hören heute, aber schon großes kino.
#06 | mächtige nummer, sehr rockig, dubbig produziert. müsste ich eigentlich kennen. die trompete liegt schön im vollen sound der rockmaschine und der geilen geräusche. crossover im guten sinne. ziemlicher hit. müsste ich echt kennen.
#07 | jetzt wirds brasilianisch/spanisch. zwei hochkompetente gitarren, einmal e, einmal flamenco. da denke ich natürlich an al di meola und paco de lucia :) keine ahnung. der sound ist für solche stars wahrscheinlich zu schmutzig. schönes treibendes stück, toll gespielt. sozusagen gitarren home turf.
#08 | und dann wirklich brazil. gespielt mit schmalem schnurrbart und gewinnendem grinsen. tolle alte aufnahme, da gibt es echt nix zu meckern.
#09 | jetzt die 2 standards, auf deren titel ich ums verrecken nicht komme. hier als schönes lullaby gespielt. sehr dreamy. ist das wurlitzer oder vibraphon dahinter? da es mit dem klavier wechselt eher e-piano. sehr schöne singende gitarre. das stück war mir bei den ersten beiden durchgängen durchgerutscht, erschlagen von der flashigeren menge des bfts.
#10 | das ist natürlich ganz ganz toll. müsste ich auch kennen. so zart und schön. dann das solo über die perfekte minimale begleitung. super schönes super schön gespieltes stück für die ewigkeit. wie bei 4:52 die weich gespielten akkorde kommen, ein ganz großer moment.
#11 | zurück zu perfektem jazz-rock. die können mir echt zu viel, die leute. vor allem der schlagzeuger. und splash-becken hasse ich. aber schon nach 50 s kommt ein super cooler break mit flöte und ich finde das stück ganz toll :) coole komposition, extrem fluffig, wenn auch etwas übervirtuos gespielt. und der gitarrist ist natürlich auch spitze. extrem fix und variationsreich im solo. und lässig. alle halten auch beim abgehen die leichte, fluffige atmosphäre.
#12 | klassische gitarre. eher folkig. hat für mich immer eine sehr aufgeräumte, etwas akademische atmosphäre so eine gitarren-etüde. aber schön.
#13 | ballade, bei der mich die modernen dissonanzen etwas stören. der gitarrist spielt sehr interessant. diese nebentöne, die fast wie mitsingen klingen oder so was verstimmtes haben. interessant.
#14 | konzept kunst. starkes rock statement am anfang, dann nur noch versprengte geräusche. ich verstehe das so, dass die anspannung so groß wird, dass kein ton mehr rauskommt. den gitarristen sehe ich verkrümmt zuckend über dem griffbrett.
#15 | so was hab ich noch nie gehört. fantastisch. schade, dass das sax dazkommt. ich hätte lieber weiter den minimalvariationen im gitarren groove loop zugehört. und viel zu kurz! r’n’b konzept kunst!
#16 | noch ein stück, dass ich kennen müsste. tolles power trio. stoischer bass, rockiges schlagzeug, action gitarre. geht ab und bleibt gleichzeitig disparat. noch ein guter crossover. super riff. jam rock.
#17 | kleines ditty aus der hendrix schule. muss auch sein und gehört hier natürlich hin.
#18 | oh! ein herrlicher sommertag. so leicht und delikat gespielt. ganz wunderbar. da freue ich mich auf mehr von der platte. lässiges, nicht überambitioniertes schlagzeug. ist das dritte ein cello? und die gitarre ist ja echt das größte. etwas schöneres als dieses leichte spiel ab 3:00 habe ich selten gehört.
#19 | auch schön. interessant, wie klein und zart die trompete neben der bassigen gitarre steht. was die spielt gefällt mir sehr gut. auch die griffbrett geräusche. wird dann eine getragene folk- oder pop-nummer. die trompete mit der vielseitigen blastechnik ist auch gut. wächst bei mir.
nach anfänglichen widerständen gefällt mir jetzt doch sehr viel hier. danke für diesen sehr umfassenden gitarren-bft. hätte man dann doch kaum kürzer machen können… ;)
#1 | schön beschrieben. minimal-biss vom schlagzeug. weicher gitarrensound. die aufnahme war mal ein kleiner forums-hype, aber dankenswerterweise vergessen das ja auch viele wieder, weil sie viel zu viel zeug hören
#2 | ja, tolle musik, scheiß sound. bisschen früher als angenommen. aber ich bin sehr dankbar, dass da mal jemand die beteiligten aufgenommen hat, das war nicht selbstverständlich, sie haben kommerziell keine rolle gespielt. sich trotzdem so eine fröhlichkeit zu bewahren, die man der musik wirklich anhört, finde ich auch sehr beglückend.
#3 | very special kind of kinderlied. ich liebe das stück sehr, aber das album kennt kaum jemand, der protagonist erhält hier eine von wenigen solo-shows. oft wurde er soagr mit einem zweiten gitarristen gepaart. das ist auf jeden fall am weitesten vom pop weg im ganzen mix.
#4 | das ding ist später, tatsächlich gibt es ähnlichkeiten zu #2, auf beiden sind auch keine supervirtuosen am werk. hier nur jemand, der wirklich sein total eigenes ding gefunden hat: sound, spielweise, (gar nicht so viele) effekte… der drummer dazu ist ein weiterer favorit von mir. party der idiosynkraten.
#5 | haha, schmieriges saxofon… und das ist kein naheliegender gitarrensound, zwischen volumepedal und saiten hängt noch ne menge eigenbau dazwischen. und wenn man denkt: ah, 80er-gitarre, dann vielleicht, weil er sie wahnsinnig geprägt hat.
#6 | leider kein hit. sind wahnsinnig gute leute, ein bisschen aus der zweiten reihe, aber ich habe schon einige menschen von diesem album überzeugen können. der bassist ist für mich einer der besten der 90er jahre, hatte witzigeweise mal unterricht bei reggie workman.
#7 | spanisch/brasilianisch? hmmm… das kommt wahrscheinlich, weil… (s. gypsy). woher der dreck kommt, weiß ich allerdings auch nicht, eigentlich tragen die anzug und krawatte.
#8 | hast du erkannt, oder? die anderen bisher nicht, sehr verrückt. wo klickte es bei dir?
#9 | gypsy hat beide standards erkannt. das zusatzinstrument zum klavier ist eine celesta (war ja in den 50ern mode, siehe russ freeman bei chet baker). dass das stück durchrutscht, ist, glaube ich, kein zufall. keine besonders bekannte aufnahme.
#10 | dem kann ich mich nur anschließen.
#11 | hier auch.
#12 | nicht akademisch. das ist ein notorischer krachmacher gewesen, der sich besonnen hat. er forscht und findet was. vielleicht ein bisschen zu viel.
#13 | die nebentöne sind eine spezialität. und natürlich das moderne daran. das stück ist sehr schön, finde ich, ein moderner standard. gibt es auch gesungen.
#14 | das hatte ich dir ja mal vorgespielt. deshalb hast du jetzt bestimmte bilder vor augen
#15 | genau getroffen, „r&b-konzeptkunst“. heißt auch so. ich glaube, das wird nur mit der greifhand gespielt, ohne anschlagen. sowas findet man, wenn man sehr viel praxis hat andere würden daraus ein trademark machen, der hier macht daraus einen kleinen sketch.
#16 | das kennst du, glaube ich. hab ich jedenfalls mal vorgespielt. dachte eigentlich auch, dass das bekannter ist.
#17 | schule ist blöd.
#18 | ja, oder? so gut war diese person leider nicht immer. hier passt alles. kein cello übrigens, sehr weit oben gestrichener bass (aber cello konnte der auch).
danke für’s überwinden der widerstände! irgendwann hatte ich noch einen 30-minütigen bonustrack aus der drone-ecke, aber dann habe ich mich besonnen. aber ich mute hier einigen leuten wirklich genug zu, glaube ich. und themen-bfts sind halt langweilig
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