Keineswegs ein ausgesprochender Rolling Stones-Afficionado habe ich doch das eine oder andere Stones-Album im Regal stehen, das ich gelegentlich gerne höre. In den letzten Wochen habe ich aber immer und immer wieder einen bestimmten Song von Goats Head Soup gehört – Winter. Streng genommen passt das ja eigentlich gerade jahreszeitlich überhaupt nicht, aber aus zunehmender Entfernung betrachtet erscheint es mir so, als würde das Stück meine gegenwärtige Stimmungslage gut treffen. Das Einfrieren des öffentlichen Lebens wegen Corona, verschiedene persönliche Erlebnisse – mir war so, als hätte ich mich vor der Kälte eingemummelt und würde mich nach etwas Wärme und Leben sehnen.
Der Klang der Gitarren zu Beginn ist kühl aber wunderbar schimmernd und bei Mick Taylors kleinem Motiv verspürt man einen warmen Hauch. Mick Jagger mag nicht die größte aller Stimmen haben, aber hier entwickelt er schauspielerische Qualitäten als traurig verschnupfter Romantiker. Wenn die Streicher einsetzen, bekomme ich Gänsehaut und bei Mick Taylors Gitarrensolo ist es endgültig um mich geschehen. Da wird mir warm ums Herz.
„Sometimes I wanna keep you warm
Sometimes I wanna wrap my coat around you
Sometimes I wanna but I can’t afford you“
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)