Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Bei mir natürlich die alte Fresh Sound-CD (gerade endlich gekauft), nicht die abgebildete Japan-SHM-CD (absurd in diesem Fall!), auf der das Logo (und links neben Barneys Schuhen) wegretuschiert wurde, auch wenn die Ausgabe als FSR-Reissue erkennbar bleibt. Die ersten 20 Minuten stammen vom ersten Auftritt Wilens in den USA beim 1959er Newport Jazz Festival, mit Toshiko Akiyoshi, Tommy Bryant und Roy Haynes – Bebop am Tenor („Passport“), ein Newport-Klassiker am Sopran („Round Midnight“) und dann ein Original am Tenor zum Abschluss („Barney’s TUne“). Die Rhythmusgruppe ist selbstredend sehr gut. Über Toshiko sagt Willis Connover in seiner Ansage zu Beginn, dass sie ihren Lehrgang in Boston jetzt abgeschlossen hätte und daher demnächst nach Japan zurückkehren würde.

Weiter geht es mit 20 Minuten aus Paris, ebenfalls 1959, mit Bud Powells Quintett, zu dem auch Clark Terry, Eric Peter und Kenny Clarke gehörten, es gibt „No Problem“ und „Miguel’s Party“ (die Klassiker von „Les Liaisons dangereurses“ halt – wobei „Miguel’s Party“ von Powell zu stammen scheint, der beim Film aber keine Rolle spielte, da waren Monk und Duke Jordan zur Stelle?).

Den Ausklang macht dann nochmal „Round Midnight“ aus Düsseldorf in den späten 50ern mit der Modern Jazz Group Freiburg: Ewald Heidepriem (p), K-T- Geier (b, vc), Eberhard Stengel (d). Heidepriems Name ist übrigens „Evald Heideprim“ geschrieben und aus KT wurde Karl Theodore … und klar, die Japaner haben das 2014 auch nicht korrigiert, ist ja historisch und so ;-)

Jedenfalls ein, die CD endlich in richtig dazuhaben! Jetzt fehlt mir v.a. noch die Bandini-Scheibe … und natürlich noch ein paar weitere.

PS: man könnte hier auch sagen, Frémeaux hätte es verkackt. Die Powell-Tracks sind ebenso wie das Newport-„Midnight“ auf dem 3-CD-Set „Premier Chapitre 1954-1961“, die Nummer mit den Freiburgern ist auf der enstprechenden Be-Jazz-CD zu finden … aber die anderen zwei Stücke aus Newport gibt es wohl wirklich nur hier.

(Und dem celloendenden KT rufe ich laut zu „Intonation! Junge! Mensch! Intonation!“ – und entziehe ihm zur Strafe gleich das E wieder …)

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba