Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11090083  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 69,529

Danke @redbeansandrice fürs Nachforschen. Seltsam, hatte gestern nicht mal einen Amazon-Treffer, aber dort steht es auch:
https://www.amazon.de/Beautiful-Lee-Katzman-Quintet/dp/B01AQROY44/
Muss dann wohl mal wieder Geld für einen DL ausgeben – allein wegen Teddy Edwards!

In Sachen „essentiell“, gestern gab’s noch ein Barisax-Album, das beste aller Zeiten, zumindest wenn man die Avantgarde weglässt – dann wär’s … Bluietts „Birthright“? Das ist dann auch wirklich Baritonsax und nothing else:

Aber gut, hier lief und läuft jetzt nochmal, weil’s so unglaublich gut ist:

Das war ja das erste Zusammentreffen in dieser Konstellation – Philly Joe war mit Miles in Kalifornien (zur selben Zeit entstand auch „Chambers‘ Music“ mit Coltrane, Philly Joe und dem damals ebenfalls in Kalifornien weilenden Kenny Drew), Clarke wird damals noch fest der Westküste zugerechnet (wo er u.a. bei Howard Rumsey spielte), Vinnegar war zwei Jahre früher (also 1954) aus Chicago nach Kalifornien gegangen … anyway, wie die vier hier jede Nuance abstimmen, perfekte Dramaturgien und Klangfärbungen erzielen ist nichts weniger als mirakulös – und wäre es selbst bei einer eingespielten Working-Band! Haut mich immer wieder um – aber angehört habe ich die Scheibe, die wohl seit 1998 (dann kam die CD heraus) hier steht, schon eine Weile nicht mehr.

Chaloffs übliche Pick-Up-Band damals bestand übrigens nicht nur aus einer Rhythmusgruppe sondern auch noch aus einem Altsaxophonisten – in Chicago stiess Lou Donaldson zur Combo, in LA dann Sonny Stitt (der ja für Verve in Kalifornien mit Lou Levy, Leroy Vinnegar und Mel Lewis eineinhalb Alben machte, der Rest des zweiten, „Sonny Stitt Swings the Most“, wurde in New York gemacht, habe jetzt nicht nachgeschaut, aber dass die andere Session mit Lenny McBrowne in NYC entstanden ist, wär auch witzig … klar, der kam auch von der Ostküste, aber man kennt ihn ja doch nicht von dort).

Noch eine Fussnote zu „Critic’s Choice“ von Pepper Adams: was dort witzig ist, so von wegen West Coast Jazz-Stereotype: ein ausgewachsenes Hard Bop-Album, bei dem aber fünf Kaukasier zu Gange gehen, nur grad Doug Watkins am Bass ist ein Afro-Amerikaner. Aber klar, Adams selbst und auch Mel Lewis waren

Ach so, in Sachen Altsax: auf Twitter usw. wird der Tod von Richie Cole besprochen. Hab noch keinen schlauen Hinweis finden können. Den Wiki-Artikel hat jemand schon in die Vergangenheitsform gesetzt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Richie_Cole_(musician)

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba