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gypsy-tail-wind…alle Tracks sind Debut-Alben aus den Siebzigern entnommen, Zeitraum ist 1970-76, der einzige halbe Bruch der Regeln ist #12, der Mann hatte – und damit ist die Katze aus dem Sack @vorgarten – schon ein Album als Co-Leader gemacht.
nun ist es also raus. :)
gutes bft-thema. vielleicht sind die siebziger kein schlechtes einsteigerjahrzehnt für die etwas anstrengenderen freieren großleistungen der sechziger. weil eben der spirituell/politische feuersturm nicht ewig durchzuhalten war, stattdessen in den 70ern mehr community-leben und clubkulturen gepflegt wurden, und es vermutlich immer mehr nicht auf politischen kampf oder erweckungserlebnis ausgerichtete anknüpfungspunkte mit anderen stilen gab, sei es rock, latin oder afrikanische musik. gesetztere musik für den haus- und tanzgebrauch, die die glut noch in sich trug, aber eben nicht mehr die wände zum einstürzen brachte. das muss eben auch sein. ich denke dann immer an greg norton, den bassisten von hüsker dü, der mal meinte, er würde jetzt auch nicht gerade hardcore pfeifen, wenn er die straße entlang geht. so ist eben in den 70ern jazz entstanden, der leichter zu hören war, aber seine herkunft doch nicht verleugnen musste. ein bisschen sehe ich deinen bft unter diesem blickwinkel. man kann von den tracks ausgehend weiter in diese richtung forschen, man kann aber auch von da aus in richtung actuel, späten coltrane oder zum AEC kommen. für mich jedenfalls gibt es jetzt viele neue anknüpfungspunkte, für die ich mich ganz herzlich bei dir (und den vielen kommentaren der anderen user) bedanken möchte.